Pressemitteilung vom 09.11.2012

Angewandte Forschung soll bewertbar werden

Prof. Dr. Wiggering als Sprecher der Deutschen Agrarforschungsallianz bestätigt
Diskussionsrunde beim Forschungsstrategischen Fachforum der DAFA

Die Deutsche Agrarforschungsallianz (DAFA) hat am 6. November 2012 in Berlin ihr erstes Forschungsstrategisches Fachforum zur „Bewertung angewandter Forschung“ durchgeführt. Zwei verschiedene Bewertungsansätze wurden am Ende der Diskussion gegenüber gestellt: Die Entwicklung eines numerischen Indikators, der eine fundierte Basis in angewandter Forschung hat, verständlich und kommunizierbar ist sowie die Entwicklung eines Kriterienkatalogs mit Datenbank und Bewertungsrahmen, bei der „Lesen statt Zählen“ im Fokus steht. Daten sollen in beiden Fällen aus bestehenden Informationen gewonnen werden, um keine Mehrbelastung für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu erzeugen.

Die DAFA will jährlich ein Forschungsstrategisches Fachforum ausrichten, bei dem vorrangig die institutionellen Rahmenbedingungen für die Agrarforschung diskutiert werden. Anlass für das Thema „Bewertung angewandter Forschung“ ist die immer wieder geäußerte Sorge, die Agrarforschung würde infolge unzureichender Bewertungskriterien zu wenig Anreize haben, um standortangepasste, praxisrelevante und umsetzbare Problemlösungen zu erarbeiten. Zu kurz kämen insbesondere solche Innovationen, die nicht in marktfähige Produkte einfließen, sondern auf die Verbesserung der einzel- und überbetrieblichen Organisation sowie der Umwelt- und Tierschutzwirkungen der Landwirtschaft abzielen.

In der Veranstaltung wurden Erfahrungen und Anregungen zur Bewertung angewandter Forschung ausgetauscht und Beiträge zur Qualitätsver-besserung in der Agrarforschung diskutiert. Die Ergebnisse des Forschungsstrategischen Fachforums werden aufbereitet und auf der Homepage der DAFA zur Diskussion gestellt. Nach Abstimmung mit den Mitgliedseinrichtungen wird die DAFA den Impuls des Fachforums in laufende Aktivitäten und Arbeiten einspeisen und den Brückenschlag zu anderen angewandten Disziplinen suchen.

Im Anschluss hat am 7. November 2012 in Berlin die Mitgliederver-sammlung der DAFA stattgefunden. Prof. Dr. Hubert Wiggering (ZALF) und Prof. Dr. Thomas Jungbluth (Universität Hohenheim) wurden als Sprecher bzw. stellvertretender Sprecher der DAFA bestätigt. Zudem wurden Prof. Dr. Hannelore Daniel (Ernährungsphysiologie, TU München), Prof. Dr. Jürgen Braun (Fachhochschule Südwestfalen) und Dr. Kay-Uwe Götz (LfL Bayern) in den Vorstand gewählt.

Von den Mitgliedern wurde die Einrichtung neuer Fachforen für „Grünland“ sowie für „Aquakultur“ beschlossen, nachdem jeweils eine erste Ideenskizze vorgestellt worden war. Die bestehenden Fachforen „Leguminosen“ und „Nutztiere“ werden zur weiteren Umsetzung der entwickelten DAFA-Strategien fortgeführt.

Weitere Informationen

Dr. Martin Köchy
Tel. +49 (0)531 5961017
martin.koechy@dafa.de

Dr. Martin Erbs
Tel. +49 (0)531 5961019
martin.erbs@dafa.de

Die DAFA, als Vertretung der öffentlich geförderten Agrarforschungseinrichtungen, bündelt Kompetenzen, erarbeitet Lösungen für komplexe, gesellschaftlich relevante Fragestellungen und will sie praxiswirksam machen. Das Netzwerk verfolgt das Ziel, die Leistungsfähigkeit sowie die internationale Sichtbarkeit der deutschen Agrarforschung zu verbessern.

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