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Tierhaltung in einem nachhaltigen Agrar- und Ernährungssystem
Beitrag der Tierhaltung und Tierernährung zu Biodiversität, Wirtschaft und Ernährung
Das Agrar- und Ernährungssystem steht angesichts planetarer Grenzen vor vielfältigen klimatischen, ökologischen, sozio-ökonomischen und gesellschaftlichen Herausforderungen. Insbesondere die Tierhaltung bildet einen Kristallisationspunkt von werte- und nachhaltigkeitsbezogenen Zielkonflikten.
Auf der einen Seite des Zielkonflikts steht die Sicht auf Tiere und Umwelt. Aus den fortschreitenden Erkenntnissen der Klima- und Ökosystemforschung wird die Forderung abgeleitet, Tierbestände global zu reduzieren. Erkenntnisse der Tierkognitionswissenschaften und der Weiterentwicklungen in der Tierethik erfordern einen anderen Umgang mit Tieren als in bisherigen Tierhaltungs-systemen. Dem gegenüber steht die Sicht auf eine hochwertige Ernährungsqualität, bei der tierische Lebensmittel aufgrund essentieller Nährstoffe vor allem für vulnerable Bevölkerungsgruppen eine Bedeutung haben. Daneben ist die Bedeutung tierischer Produktionssysteme für landwirtschaftliche Nährstoffkreisläufe und bei grünlandbasierten Systemen für landschaftliche Biodiversität hoch. Weitere Zielkonflikte ergeben sich angesichts der stabilisierenden sozio-ökonomischen Wirkung der Tierhaltung für ländliche Räume, der anderseits mächtigen Markt- und Wirtschaftsinteressen, bzw. Konzentrationsprozessen in global ausgerichteten Wertschöpfungsketten gegenüberstehen.
Initiativgruppe
- Dr. Claus Deblitz, Thünen-Institut
- Rebecca Franz-Wippermann, Forschungsinstitut für biologischen Landbau
- Prof. Dr. Fenja Klevenhusen, Universität Kassel
- Prof. Dr. Christa Kühn, Friedrich-Loeffler-Institut
- Prof. Dr. Harald Laser, Fachhochschule Südwestfalen
- Prof. Dr. Marcus Mergenthaler, Fachhochschule Südwestfalen
- PD Dr. Robert Pieper, Bundesinstitut für Risikobewertung
- Elisabeth Velasco Gutierrez, Landwirtschaftliches Zentrum Baden-Württemberg
- Prof. Dr. Klaus Wimmers, Forschungsinstitut für Nutztierbiologie
- Prof. Dr. Barbara Amon Vorstand der DAFA, Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie
- Prof. Dr. Anna Häring Vorstand der DAFA, HNE Eberswalde
Arbeitsphase: Planung
Stand: November 2024