Landwirtschaft im Klimawandel: damit kennen wir uns aus!

Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen für die Ökosysteme der Erde und damit für die Lebensgrundlage der mensch­lichen Gesellschaft. Die Art und Weise, wie wir derzeit Nahrung erzeugen, steht dabei aus drei Gründen im Fokus:

  1. Der Sektor Landwirtschaft in Deutschland trug 2020 8 % zu den Deutschland zugeordneten Treibhausgasen bei (UBA: Nationale Trendtabellen) – seit 1994 jährlich zwischen 64 und 68 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente (ohne Landnutzung, Landnutzungsänderungen und Forst). Besonders klimawirksame Treibhausgase wie Distickstoffoxid und Methan sind direkt mit Ackerbau und Tierhaltung verbunden.
  2. Landwirtschaft ist aber auch Leidtragender des Klimawandels. Steigende Temperaturen und eine Zunahme von Extremwetterlagen (z.B. Hitze, Dürre, Starkregen) erhöhen das Risiko von Ertragsausfällen. Landwirtschaftliche Betriebe sind gezwungen, ihre Produktionsstrategien anzupassen und so Risiken abzupuffern.
  3. Landwirtschaft ist Mitgestalter des Anpassungsprozesses an die Auswirkungen des Klimawandels und damit Teil der Lösung.

Die Landwirtschaft kann Nahrungsproduktion und die Bereitstellung von anderen Ökosystemleistungen so gestalten, dass weniger Treibhausgase entstehen. Zudem kann Land- und Fortwirtschaft dafür sorgen, dass klimaerwärmendes Kohlendioxid aus der Luft langfristig in organischer Masse im Boden fixiert wird.

Die Änderung der Nahrungsmittelerzeugung und des -verbrauches ist jedoch noch zu langsam, weil Landwirte, Konsumenten und Akteure in den Prozessketten beteiligt werden wollen und unterschiedliche Prioritäten haben. In der Ausgestaltung einer politischen Agenda, deren Umsetzung und deren regelmäßigen Justierung ist es wichtig, die Expertise der Agrarforschung in Deutschland in diesen Prozess einzubinden und den Austausch zwischen politischen Akteuren und Wissenschaftlern zu fördern. Unser zentraler Beitrag dazu liegt in der stärkeren Vernetzung der Forschenden zum Thema „Landwirtschaft im Klimawandel“ innerhalb Deutschlands, insbesondere über verschiedene Forschungsstrukturen hinweg!

Die Plattform unterstützt Wissenschaffende,

  1. aktuelle Forschungsergebnisse zu diskutieren,
  2. potenzielle Synergien in der Forschungsarbeit zu identifizieren und zu verwirklichen und
  3. die vorhandene Expertise gezielt zu bündeln, um Politik und Gesellschaft (insbesondere die Akteure der Landwirtschaft) bestmöglich zu informieren und im Gegenzug politische und gesellschaftliche Belange in ihre Forschung zu integrieren.

Vorankündigung: Bekanntmachungen der BLE

Nummer Titel der Bekanntmachung Veröffentlichung im Bundesanzeiger Frist für Skizzeneinreichung
18/22/32 Förderung von Forschung und Innovationen für den Klimaschutz in der Landwirtschaft im Rahmen des Forschungs- und Innovationsprogramms Klimaschutz in der Landwirtschaft 21.03.2023 15.06.2023
19/22/32 Förderung der Energieeinsparung und Minderung von Treibhausgasemissionen durch Forschung zu und Entwicklung von praxisreifen digitalen Anwendungen zur Optimierung der einzelbetrieblichen Klimabilanz 21.03.2023 15.06.2023
21/22/33 Förderung von Vorhaben zur Minderung von Treibhausgasemissionen und zur Energieeinsparung durch Verfahren und technische Ansätze in der Pflanzenproduktion und Verarbeitung im Rahmen des Forschungs- und Innovationsprogramms Klimaschutz in der Landwirtschaft 23.03.2023 15.06.2023
22/22/32 Förderung von Vorhaben zur Minderung von Treibhausgasemissionen und zur Energieeinsparung durch klimaoptimierte Produktionssysteme in der Tierhaltung im Rahmen des Forschungs- und Innovationsprogramms Klimaschutz in der Landwirtschaft 22.03.2023 22.06.2023
23/22/32 Bekanntmachung über die Förderung von Innovationen zur Optimierung und Erweiterung von Agri-Photovoltaik-Systemen im Rahmen des Forschungs- und Innovationsprogramms Klimaschutz in der Landwirtschaft 22.03.2023 07.06.2023

Es wird einen eigenen Internetauftritt des Programms geben. Der Link lautet: www.ble.de/FuI-Klimaschutz_Landwirtschaft. Der Link wird am 23.03. frei geschaltet.

2. März. ’23 Innovative Methoden zur Emissionsminderung – Fokus Monogastrier
21. März ’23 Carbon Farming II
25. Mai ’23 Ernährungswende
13. Juni ’23 Neue Pflanzenbausysteme u. -kulturen
19.–21. März 2024 Konferenz „Agrarforschung zum Klimawandel“

Workshop-Serie: Agrarforschung zum Klimawandel

In einer Serie von Online-Workshops werden aktuelle Themen aus Sicht der Forschung behandelt. Damit bieten wir eine Diskussionsplattform, um sich über Fachgrenzen hinweg auszutauschen und gemeinsame Forschungsrichtungen zu entwickeln. In größeren Abständen werden die Online-Workshops durch Konferenzen ergänzt, in denen Erkenntnisse für eine breitere Fachöffentlichkeit zusammengefasst und „Blinde Flecken“ der Forschung aufgedeckt werden sollen.

Die Workshops bestehen aus Impulsvorträgen, Diskussionsrunden und einer Verständigung über die Dokumentation von Erkenntnissen und der Identifikation von „blinden Flecken“ aus der Veranstaltung. Zudem soll eine Übersicht über laufende Projekte zu dem Thema erstellt werden.

Hintergrund

Ausgehend von einem Impuls aus einem Fachgespräch des BMEL im Sommer 2019 mit Akteuren aus der Forschung, ist die Plattform von der Mitgliederversammlung der DAFA im November 2020 eingerichtet worden. Die Steuerungsgruppe hat sich im Januar 2021 konstitutiert.

Auf der Abschlusskonferenz des Projektes KlimAgrar am 18.–19. November 2021 hat sich die Plattform öffentlich vorgestellt.

Seit 2022 richtet die Plattform Veranstaltungen aus, die sich mit dem Thema beschäftigen und die Vernetzung der Forschenden in diesem Bereich fördern. An den ersten beiden Workshops nahmen jeweils um die 200 Personen teil.

Aktuelle Arbeitsphase: weiterer Input

Stand: März 2021

Arbeitsphase: weiterer Input

© Deutsche Agrarforschungsallianz