Pressemitteilung vom 11.09.2012

DAFA-Forschungsstrategie Leguminosen an BMELV übergeben

Die Deutsche Agrarforschungsallianz (DAFA) hat am 11. September 2012 in Berlin ihre Forschungsstrategie „Ökosystemleistungen von Leguminosen wettbewerbsfähig machen“ an Staatssekretär Dr. Robert Kloos, Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) übergeben. Dr. Kloos hob hervor, dass mit dieser koordinierten Strategie drängende gesellschaftliche und wissenschaftliche Fragestellungen systematischer als bisher angegangen werden können.

Kernaussage der DAFA-Forschungsstrategie ist die verstärkte Nutzung der gesellschaftlichen Leistungen des Leguminosenanbaus sowie eine Ausweitung des Anbaus von Leguminosen (Hülsenfrüchten) in Deutschland. Zur dauerhaften Sicherung der Leistungen ist neben einer agrarpolitischen Unterstützung des Leguminosenanbaus als Sofortmaßnahme eine fokussierte und strategisch ausgerichtete, langfristige Forschungsförderung unerlässlich.

Die DAFA-Forschungsstrategie hat in der Diskussion zum heimischen Leguminosenanbau neue Akzente gesetzt. Die Entwicklung der Strategie hat im Frühjahr 2011 begonnen. Über 100 Vertreter der konventionellen und der ökologischen Agrar- und Ernährungswirtschaft, Landwirte, Berater, Verbände, Vertreter des Handels, der Politik und der Forschungsförderung wurden in den Prozess eingebunden.

Das BMELV hat mittlerweile mit dem Vorschlag einer Fördermaßnahme „Ohne mineralische Stickstoffdüngung“ in der EU-Agrarförderung und mit einem inhaltlichen Schwerpunkt in der BMELV-Halle der Grünen Woche 2013 das Thema Leguminosen im Sinne der DAFA-Strategie aktiv voran getrieben. In einer bündelnden BMELV-Eiweißpflanzenstrategie finden die Inhalte der DAFA-Forschungsstrategie ihren Niederschlag. Beginnend mit der Einrichtung von regionalen Anbauzentren wird das BMELV die Ausweitung von Leguminosenanbau und -verarbeitung forcieren. Dabei sollen für die notwendige Forschung Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus allen Regionen Deutschlands einbezogen werden. Das Thema Leguminosenforschung wird von BMELV und DAFA anhand der DAFA-Strategie auch auf europäischer Ebene eingebracht.

Die DAFA-Forschungsstrategie Leguminosen steht unter www.dafa.de zum Download bereit und kann als gedruckte Fassung von der Geschäftsstelle zugesandt werden.

Deutlich wird, dass Leguminosen einen essentiellen Beitrag für eine nachhaltige Land- und Ernährungswirtschaft leisten: Durch ihren Anbau tragen sie zum Boden- und Klimaschutz, zur Anpassung der Landwirtschaft an den Klimawandel und zur Erhaltung der biologischen Vielfalt bei, stellen wertvolle Rohstoffe für Wertschöpfungsketten zur Verfügung und eröffnen Perspektiven für eine gesunde und nachhaltige menschliche Ernährung. Diese umfassenden, gesellschaftlich wichtigen Ökosystemleistungen werden in Deutschland zurzeit jedoch kaum genutzt.

Die DAFA-Forschungsstrategie rückt sechs strategische Aufgabenschwerpunkte in den Fokus, um den Leguminosenanbau in Deutschland auszuweiten: In Züchtungsforschung und Züchtung investieren, pflanzliche Produktivitätspotenziale ausschöpfen, Ökosystemleistungen für den Landwirt und die Gesellschaft bewerten, regionale Chancen zur Entwicklung von Wertschöpfungsketten aktivieren, bestehende Barrieren für eine stärkere Nutzung der Leguminosen als Futtermittel aufheben und Ernährungskonzepte zur Ausschöpfung der Gesundheitswirkungen von Leguminosen entwickeln.

Die DAFA ist ein von Interessen Dritter unabhängiger Zusammenschluss von 57 Agrarforschungseinrichtungen, der 2011 gegründet wurde, um die Leistungsfähigkeit der Agrarforschung in Deutschland zu steigern und sie in die Lage zu versetzen, transdisziplinäre Lösungsvorschläge zu komplexen, gesellschaftlich relevanten Herausforderungen zu erarbeiten. Inhaltlich konzentriert sich die DAFA auf Fragestellungen, die eine langfristige Forschungsstrategie erfordern.

Weitere Informationen

Dr. Martin Köchy
Tel. +49 (0)531 5961017
martin.koechy@dafa.de

Dr. Martin Erbs
Tel. +49 (0)531 5961019
martin.erbs@dafa.de

Die DAFA, als Vertretung der öffentlich geförderten Agrarforschungseinrichtungen, bündelt Kompetenzen, erarbeitet Lösungen für komplexe, gesellschaftlich relevante Fragestellungen und will sie praxiswirksam machen. Das Netzwerk verfolgt das Ziel, die Leistungsfähigkeit sowie die internationale Sichtbarkeit der deutschen Agrarforschung zu verbessern.

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