Gebündelte Kompetenz
Mit über sechzig Mitgliedern repräsentiert die DAFA die wichtigsten Einrichtungen der öffentlich finanzierten Agrar- und Ernährungsforschung Deutschlands. In der Übersicht werden diese Einrichtungen den verschiedenen Kompartimenten der deutschen Forschungslandschaft zugeordnet. Hier sind nur Einrichtungen dargestellt, die zur Agrar- und Ernährungsforschung im engeren Sinne gehören. Daneben gibt es zahlreiche weitere Einrichtungen, die primär anderen Wissenschaftsdisziplinen zuzuordnen sind (z. B. Natur-, Ingenieur-, Umwelt-, Medizin-, Raum-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften), sich aber ebenfalls mit Forschungsfragen im Bereich Landwirtschaft, Lebensmittel und Ernährung befassen. Eine Übersicht finden Sie in der GERiT-Datenbank der DFG.
Im Bereich Agrar- und Forstwissenschaften samt Tiermedizin arbeiteten 2021 5710 Wissenschaftler (52 % Frauen), davon 822 Professoren (71 % Männer) (DFG-Förderatlas 2024).
Öffentlich geförderte Forschungseinrichtungen werden je nach Einrichtungsart vom Bund, von den Ländern oder von beiden gemeinsam grundfinanziert. Die Institute werben in großem Umfang Drittmittel ein, um Forschungsprojekte durchführen zu können. Die wichtigsten Drittmittelgeber sind der Bund (hier vor allem BMEL, BMBF und DFG), die EU sowie Bundesländer, Unternehmen und Stiftungen.
Projektförderung in M€/Jahr | Bund | DFG | EU |
---|---|---|---|
Förderbereich | Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz OHNE Bioökonomie, Klima, Umwelt, Nachhaltigkeit |
Agrar, Forst, Tiermedizin | Horizon-Europe – Lebensmittel, Bioökonomie, natürliche Ressourcen, Landwirtschaft und Umwelt |
Universitäten | 43 | 43 | 34 |
Fachhochschulen | 10 | <0.1 | <0.1 |
Fraunhofer-, Max-Planck-, Helmholtz-, Leibniz-Institute | 19 | 5 | 32 |
Ressort Bund | 14 | 2 | 10 |
Andere Einrichtungen | 22 | 3 | 75 |
Summe | 108 | 53 | 151 |
+131 (Bioökonomie) +268 (Klima, Umwelt, Nachhaltigkeit) |
+104 (planned for research and innovation in public research centres and Higher Education Institutes by ERDF) |
Mitgliedseinrichtungen
Standorte der Agrarforschung
Forschung: von den Grundlagen bis zur Praxis
Die Landwirtschaft entwickelt sich ständig weiter. Die wichtigsten Treiber hierfür sind technologische, wirtschaftliche, demografische, ökologische Entwicklungen sowie der Klimawandel. Die Landwirtschaft soll gute Lebensmittel sowie Grundstoffe für die Industrie produzieren, darüber hinaus aber auch wachsenden gesellschaftlichen Ansprüchen genügen(z.B. in Bezug auf Tierwohl, Biodiversität und Klimaschutz) und sich im internationalen Wettbewerb behaupten. Das stellt besondere Anforderungen an die Politik, die ebenfalls auf intensive wissenschaftliche Beratung angewiesen ist. Die verschiedenen Einrichtungen der Agrar- und Ernährungsforschung weisen ein unterschiedliches Profil auf. Manche sind eher auf die Grundlagenforschung ausgerichtet, manche auf die angewandte Forschung, und hier wiederum manche eher auf nutzbare Erkenntnisse für die Wirtschaft und manche eher auf Politikberatung. Die DAFA nutzt diese Vielfalt im Aufgaben- und Kompetenzspektrum der DAFA-Mitglieder, um in übergreifenden DAFA-Strategien den Bogen von den Grundlagenwissenschaften bis zur Umsetzung in der Gesellschaft zu schlagen.
Forschung wird durch die Industrie und durch öffentlich geförderte Einrichtungen betrieben. Die Forschung der öffentlich geförderten Einrichtungen orientiert sich an langfristigen gesellschaftlichen Zielen.
Ausrichtung der öffentlich geförderten Forschungseinrichtungen
Landeseinrichtungen
- Landwirtschaftskammern: Die Landwirtschaftskammern haben „die Aufgabe, die Landwirtschaft und die in ihr Berufstätigen zu fördern und zu betreuen und im Rahmen ihrer Aufgaben den ländlichen Raum zu stärken“. (LWKG-NRW §2, als Beispiel)
- Landesämter, Landesressortforschungseinrichtungen, Untersuchungs- und Forschungsanstalten haben vielfältige und unterschiedliche Aufgaben. Ihre Forschung ist in den meisten Fällen stark praxisbezogen oder dient der Beratung der Landespolitik.
Hochschulen
„Die Forschung in den Hochschulen dient der Gewinnung wissenschaftlicher Erkenntnisse sowie der wissenschaftlichen Grundlegung und Weiterentwicklung von Lehre und Studium. Gegenstand der Forschung in den Hochschulen können … alle wissenschaftlichen Bereiche sowie die Anwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse in der Praxis einschließlich der Folgen sein, die sich aus der Anwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse ergeben können“. (HRG §22, Stand 2018)
Hochschulen für angewandte Wissenschaften (Fachhochschulen)
„Die Fachhochschulen dienen den angewandten Wissenschaften … durch Lehre, Studium, Weiterbildung sowie praxisnahe Forschung und Entwicklung“ (LHG-Nds §3.4, 2018, als Beispiel)
Universitäten
„Den Universitäten obliegt in der Verbindung von Forschung, Lehre, Studium und Weiterbildung die Pflege und Entwicklung der Wissenschaften.“ (LHG-BW §2, 2018, als Beispiel)
Bundesressortforschung
„Die Bundesforschungsinstitute im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft […] haben die Aufgabe, wissenschaftliche Entscheidungshilfen für die Ernährungs-, Landwirtschafts- und Forstwirtschafts-, sowie Verbraucherschutzpolitik zu erarbeiten und damit zugleich die wissenschaftlichen Erkenntnisse auf diesen Gebieten zum Nutzen des Gemeinwohls zu erweitern. Im Rahmen dieser Aufgaben sind die Bundesforschungsinstitute wissenschaftlich selbständig.“ (Präambel der Institutssatzungen)
Außeruniversitäre Einrichtungen
Weitere Einrichtungen
Neben Fraunhofer-, Leibniz-, Helmholtz- und Max-Planck-Instituten gibt es weitere Einrichtungen, die durch öffentliche Mittel gefördert werden.