Pressemitteilung vom 13.06.2013

Gemeinsame Strategie für die deutsche Fischzucht

Wissenschaft, Wirtschaft und Politik erörtern Perspektiven der Aquakultur während des Fachforums der DAFA
Gesprächsrunde zur Aquakultur

Mehr als die Hälfte der weltweiten Fischproduktion stammt aus Aquakulturen. Während die Aufzucht von im Wasser lebenden Organismen vor allem in asiatischen Ländern boomt, stagniert diese Entwicklung in Deutschland und Europa. Über 70 Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik haben bei einer Veranstaltung der Deutschen Agrarforschungsallianz (DAFA) am 10. und 11. Juni in Hannover eine gemeinsame Forschungsstrategie erörtert, um die Entwicklungspotenziale des Aquakultursektors besser auszuschöpfen.

„Basis dafür ist eine umfassende Beurteilung der verschiedenen Aquakulturen“, sagte Professor Folkhard Isermeyer von der DAFA, der den Strategieentwurf vorstellte. Alle Beteiligten waren sich darin einig, dass der Ausbau des Aquakultursektors nur gelingen kann, wenn Forschungseinrichtungen sich besser vernetzen und ihre Arbeit bündeln. Im Dialog mit Unternehmen und Politik kann die Forschung wichtige Impulse für erfolgreiche Lösungsansätze geben. „Mit dem DAFA-Fachforum wollen wir das Fundament für eine langfristig erfolgversprechende Forschungs- und Entwicklungsstrategie für den Aquakultursektor legen“, sagte Professor Werner Kloas vom Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei.

Welche Erwartungen hat die Gesellschaft an die Fischproduktion aus Aquakulturen? Wie können Produktionssysteme der Aquakultur umfassend bewertet werden? Wie kann man Produktionsprozesse im Hinblick auf Tiergesundheit, Lebensmittelsicherheit und technisches Know-how verbessern? Wie sehen standortgerechte Aquakulturen in Deutschland aus? Diese Kernfragen diskutierten die Teilnehmer in verschiedenen Workshops, um den Strategieentwurf zu konkretisieren. Zur Förderung der Vernetzung wurde auch die Einrichtung eines virtuellen Deutschlandzentrums für Aquakultur vorgeschlagen. Offen blieb allerdings die Frage, wie ein solches Zentrum zu organisieren sei.

Der Prozess der Kommentierung und Überarbeitung des Strategieentwurfs, in den auch die Ergebnisse der Veranstaltung einfließen, dauert noch bis zum Herbst an. Dann will die DAFA die Forschungsstrategie zur Aquakultur verabschieden, damit sie Eingang in den Nationalen Strategieplan Aquakultur finden kann, den die Bundesregierung Anfang 2014 vorlegen wird.

Weitere Informationen

Dr. Martin Köchy
Tel. +49 (0)531 5961017
martin.koechy@dafa.de

Dr. Martin Erbs
Tel. +49 (0)531 5961019
martin.erbs@dafa.de

Die DAFA, als Vertretung der öffentlich geförderten Agrarforschungseinrichtungen, bündelt Kompetenzen, erarbeitet Lösungen für komplexe, gesellschaftlich relevante Fragestellungen und will sie praxiswirksam machen. Das Netzwerk verfolgt das Ziel, die Leistungsfähigkeit sowie die internationale Sichtbarkeit der deutschen Agrarforschung zu verbessern.

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