Pressemitteilung vom 18.02.2015
Strategieentwurf zur Zukunft des Ökolandbaus vorgestellt
Diskussion der Deutschen Agrarforschungsallianz auf der BioFach 2015
Auf der BioFach in Nürnberg hat die Impulsgruppe des Fachforums „Zukunft des Systems Ökolandbau“ am 12. Februar 2015 ihren Strategieentwurf vorgestellt. An der Diskussion, zu der die Deutsche Agrarforschungsallianz (DAFA) eingeladen hatte, haben sich mehr als 100 Messeteilnehmer mit Fragen und Anregungen engagiert beteiligt. „Die Veranstaltung knüpfte tatsächlich dort an, wo die Workshops der letzten Arbeitsveranstaltung aufgehört hatten“, so eine Teilnehmerin.
Ziel der Forschungsstrategie ist ein Wachstum der Ökobranche, getragen von der Wertschätzung durch Gesellschaft und Verbraucher, von der Honorierung besonderer gesellschaftlicher Leistungen und von einer verbesserten Effizienz und Wirtschaftlichkeit. Vorrangig ist es dabei, die Prinzipien des Ökolandbaus konsequent umzusetzen. Für das Ziel einer Ausdehnung des Ökolandbaus werden in der Strategie vier Forschungsschwerpunkte vorgeschlagen:
- Leistungsfähigkeit systemar verbessern. Die Wettbewerbsfähigkeit des Ökolandbaus soll durch eine Verbesserung der Produktionssysteme gesteigert werden. Dies soll durch die Ansätze Systemoptimierung sowie Mobilisierung der Grundlagenforschung verfolgt werden.
- Vertrauen schaffen durch Transparenz. In seiner gesamten Breite und über die gesamte Wertschöpfungskette des Ökolandbaus hinweg sollen seine besonderen Qualitäten überzeugend dargestellt und Betrugsversuche konsequent abgewehrt werden.
- Partnerschaft mit Verbrauchern. Die Erwartungen der Gesellschaft an die künftige ökologische Lebensmittelwirtschaft sollen berücksichtigt und Konzepte zur Sensibilisierung unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen für einen ethisch verantwortbaren Konsum sowie eine entsprechende Ernährungskultur entwickelt werden.
- Innovationskultur weiterentwickeln. Neben neuen technologischen Lösungen soll es vor allem um kommunikative Innovationen gehen: So sollen Umgang und Verständnis zwischen unterschiedlichen Partnern, z.B. für die Erschließung impliziten Wissens oder für den Einbezug gesellschaftlicher Erwartungen verbessert werden.
In 30 Jahren werden heutige Nachwuchswissenschaftler die etablierten Wissenschaftler sein. Auf der Wissenschaftstagung 2015 in Eberswalde sollen deshalb in einem nächsten Schritt junge Forscher unter 35 Jahren ihre Perspektive einbringen können. Dies und die Rückmeldungen zum Strategieentwurf sollen die Arbeit im Plenum und in Workshops der nächsten größeren Veranstaltung am 11./12. Mai 2015 in Berlin strukturieren helfen.
Weitere Informationen
Dr. Martin Köchy
Tel. +49 (0)531 5961017
martin.koechy@dafa.de
Dr. Martin Erbs
Tel. +49 (0)531 5961019
martin.erbs@dafa.de
Die DAFA, als Vertretung der öffentlich geförderten Agrarforschungseinrichtungen, bündelt Kompetenzen, erarbeitet Lösungen für komplexe, gesellschaftlich relevante Fragestellungen und will sie praxiswirksam machen. Das Netzwerk verfolgt das Ziel, die Leistungsfähigkeit sowie die internationale Sichtbarkeit der deutschen Agrarforschung zu verbessern.