11.-14. März 2024
Agrarforschung zum Klimawandel
Nach dem Hitze- und Dürresommer 2022 ist in Europa ein breites Bewusstsein vorhanden, dass Landwirtschaft sich schon jetzt auf andere Bedingungen einstellen muss und noch stärker und schneller zum Klimaschutz beitragen muss. Gleichzeitig müssen die Aspekte Ernährungssicherung, Biodiversitätsschutz, Energiebereitstellung und Entwicklung des ländlichen Raumes berücksichtigt werden. Auf dieser Konferenz soll gezeigt werden, welche Potentiale in bestimmten Klimaschutzmaßnahmen stecken und wie sie durch geeignete Landbewirtschaftung bis 2030 umgesetzt werden können.
Bei der Konferenz „Agrarforschung zum Klimawandel“ der Deutschen Agrarforschungsallianz (DAFA) wird der aktuelle Stand der Wissenschaft zu zentralen Themen im Bereich Landwirtschaft im Klimawandel präsentiert und diskutiert. Ein Schwerpunkt wird auf vielversprechenden Ansätzen für zukünftige Produktionssysteme und der Nutzung von Agrarlandschaften liegen. Einen weiteren Schwerpunkt wird der Themenbereich Klimaschutz bilden, angefangen mit Studien zur Erfassung von Stoffflüssen bis hin zu Konzepten für Schutzmaßnahmen und Kohlenstofffixierung. Zusammenfassend soll gezeigt werden, welche Auswirkungen des Klimawandels die Landwirtschaft zukünftig zu erwarten hat, welche Anpassungsmaßnahmen erfolgsversprechend sind und welche Stellschrauben für den Klimaschutz im Agrarsektor nötig sind.
Wir laden Wissenschaftler:innen ein, ihre Arbeiten vorzustellen und zu diskutieren. Die Konferenz bietet die Möglichkeit, innovative Lösungsansätze kennenzulernen und Kooperationspartner für neue Forschungsansätze zu finden.
Die Anmeldung für die Veranstaltung ist bis zum 29. Februar 2024 geöffnet. Für den forschungspolitischen Auftakt am 11. März 2024 wird kein Kostendeckungsbeitrag vom BMEL erhoben. Für den wissenschaftlichen Teil vom 12.–14. März erheben wir einen Beitrag von 300 € (150 € für Studierende). Die Konferenz findet in Potsdam statt.
unter Schirmherrschaft des BMEL
Vortrags- und Poster-Sessions
Die Sessions sollen den aktuellen Stand der Forschung in Deutschland zu Klimaanpassung und Klimaschutz im Agrarbereich (von Landwirtschaft bis Ernährung) darstellen und deshalb einen deutlichen Bezug zu dieser Thematik haben.
Poster werden während der gesamten Konferenz ausgehängt.
Mit einer Abstract-Einreichung können Sie sich für „offene Sessions“ in mehreren Themenfeldern (s.u.) bewerben (Organisation durch die Steuerungsgruppe der Plattform Landwirtschaft im Klimawandel und die DAFA-Geschäftsstelle).
Sie können sich mit einem Abstract auch für einzelne offene und halboffene Sessions in den Themenfeldern bewerben. Diese Sessions, wurden bei einer Abfrage Anfang 2023 vorgeschlagen und werden von den Initiator:innen mitorganisiert werden. Bei halboffenen Sessions sind teils nur wenige zusätzliche Vorträge möglich; die Auswahl treffen die Initiator:innen anhand der eingereichten Beiträge. Die verbleibenden, „geschlossenen“ Sessions sind bereits ausgeplant und mit *…* gekennzeichnet.
Carbon Farming u. Zertifizierung
Offene Session
Bitte reichen Sie Ihre Beiträge ein.
* Wege der CO₂-Entnahme im Landnutzungssektor – Interaktive Session der Fördermaßnahme CDRterra *
Der Landnutzungssektor spielt eine zentrale Rolle für die Reduktion der Treibhausgasemissionen in Deutschland. Um bis 2045 das Ziel der Treibhausgasneutralität zu erreichen, bedarf es neben der Reduktion auch Ansätze, die Kohlendioxid dauerhaft aus der Atmosphäre entziehen. Der Kohlenstoff wird dabei dauerhaft im Boden oder in der Biomasse gespeichert. Dazu gehören unter anderem Methoden wie Agroforstsysteme, Pflanzenkohle, beschleunigte Verwitterung, angepasste Fruchtfolgen oder Wiedervernässung von Mooren.
Aber wie wirksam ist die CO₂-Entnahme im Landnutzungssektor? Was sind mögliche Synergien, aber auch mögliche Konflikte? Was sind vor allem die zentralen sozio-politischen Herausforderungen? Welche Chancen gibt es vor dem Hintergrund der sich wandelnden Agrarpolitik der EU? Sind Maßnahmen für die CO₂-Entnahme (Carbon Dioxide Removal, CDR) in der Landwirtschaft in der nötigen Breite überhaupt machbar bzw. gesellschaftlich erwünscht? Diesen Fragen für den Landnutzungssektor nachzugehen ist ein Fokus der BMBF-Fördermaßnahme CDRterra, die die politischen, ökologischen, technischen und gesellschaftlichen Fragen zu verschiedenen CDR-Methoden in den Blick nimmt.
In dieser Session werden Forschende aus den verschiedenen Forschungsverbünden von CDRterra zusammen mit Stakeholdern aus Politik und Praxis in Deutschland die technischen, ökonomischen aber auch insbesondere gesellschafts-politischen Potentiale und Herausforderungen herausarbeiten und diskutieren. Am Ende der Diskussion werden offene Fragestellungen zu CO₂-Entnahme im Landnutzungssektor zusammengetragen. Die Session wird ergänzt durch eine Postersession mit Details zu und ersten Ergebnissen aus den einzelnen Projekten und Methoden in der Landwirtschaft.
Beitragende Konsortien:
- BioNet (Multi-level Assessment of Bio-based Negative Emission Technologies)
Partnerinstitutionen: Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ), Deutsches Biomasseforschungszentrum (DBFZ), Justus-Liebig Universität Gießen, Universität Greifswald - CDR PoEt (Carbon Dioxide Removal Options: Policy and Ethics, Fallstudie Agroforst)
Partnerinstitutionen: Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Perspectives Climate Research, CAU zu Kiel, adelphi, Climate Analytics - GONASIP (Governing multi-scale heterogeneities to activate natural carbon
sink potentials)
Partnerinstitutionen: Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ, Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF), Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) - PyMiCCS (Pyrogenic carbon and carbonating minerals (PyMiCCS) for enhanced plant
growth and carbon capture and storage)
Partnerinstitutionen: Universität Hamburg, Potsdam Institut für Klimafolgenforschung, Hochschule Geisenheim University, Ithaka
Institut - CDRSynTra (CDR Synthese and Transfer)
Partnerinstitutionen: Deutsches Museum, GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel, Climate Service Center Germany
(GERICS) / Helmholtz Zentrum Hereon, Institute for Advanced Sustainability Studies (IASS), Ludwig-Maximilians-Universität München, Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change, Potsdam Institute for Climate Impact Research (PIK), Stiftung
Wissenschaft und Politik
Ansprechpartner:innen
- Lukas Fehr (LMU München, CDRSynTra)
- Dr. Sabine Reinecke (Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, CDR-PoEt)
- Dr. Carsten Paul (Leibniz-Zentrum f. Agrarlandschaftsforschung (ZALF), GONASIP)
- Dr. Juliane El Zohbi (GERICS / Hereon, CDRSynTra)
- Dr. Nikolas Hagemann (Ithaka Institut, PyMiCCS)
- Ronja Wollnik (DBFZ, BioNet)
Ernährung
Offene Session
Bitte reichen Sie Ihre Beiträge ein.
Wie gelingt uns die Transformation der Ernährungssysteme?
Vor mehr als 8 Jahren haben wir uns alle mit dem Pariser Abkommen auf die Reise gemacht, den Klimawandel zu begrenzen und auch die Ernährungssysteme in Richtung Nachhaltigkeit zu transformieren. In der Zwischenzeit ist in allen Sektoren vieles passiert, was uns Zuversicht gibt. Auch wenn es uns noch nicht gelungen ist, auf den richtigen Pfad zu kommen. Diese wollen wir in dieser Session in den Vordergrund stellen. Daher sollen in den jeweiligen Sektoren Best-Practice-Beispiele der unternommen Klimaschutzmaßnahmen vorgestellt werden. Beispiele: Nestle: Net-Zero-Roadmap oder Lidl-Strategie zur bewussten Ernährung Dazu sollen neben hemmenden und unterstützenden Faktoren bei der Umsetzung aber auch Potenziale für Diffusion diskutiert werden.
Ziel ist es, die Vernetzung bezüglich des Klimaschutzes entlang der Wertschöpfungskette zu stärken. Dafür ist es unumgänglich, den Klimaschutz als eine gemeinsame Herausforderung der gesamten Ernährungssysteme wahrzunehmen und voranzutreiben.
Organisatorischer Rahmen
Eingereichte Beiträge
Ernährung, Nachhaltigkeit und Transformation
Damit gesellschaftlicher Wandel zu mehr Nachhaltigkeit gelingen kann, müssen Agrar- und Ernährungswende zusammen gedacht und inhaltlich miteinander verschränkt werden.
Organisatorischer Rahmen
Eingereichte Beiträge
* Klimagerechte Ernährung und die besondere Rolle von Klimalabeln *
Angesichts der immer dringender werdenden Transformationsprozesse für die Erreichung von Nachhaltigkeitszielen in der Land- und Ernährungswirtschaft wird die Rolle von Verbraucherinnen und Verbrauchern zunehmend wichtiger. Es geht hier vor allem um die Klimawirkung von Ernährung, die sich entlang komplexer Wertschöpfungsketten entfaltet. Ernährungsentscheidungen und -verhalten tragen dazu bei, wie gut Klimaziele erreicht werden können. Diese Verhaltensweisen werden durch zahlreiche Faktoren beeinflusst wie Wissen, Kompetenzen, Vertrauen, Möglichkeiten im Alltag, aber auch durch gesellschaftliche Rahmenbedingungen und Ernährungsumgebungen. Klimalabel sowie klimagerechte Ernährung sind vor diesem Hintergrund besonders interessante Forschungsfelder, zu denen im Rahmen dieser Session verschiedene Projekte ihre unterschiedlichen Perspektiven vorstellt werden.
Gemeinsam mit dem Plenum können, soweit möglich, Projektergebnisse diskutiert sowie Perspektiven für Forschung und Vernetzung herausgearbeitet werden.
Geplanter Ablauf
- Einführung
- ENKL-Projekt: Klimagerechte Ernährung aus der Perspektive von Verbraucherinnen, Verbrauchern und Gesellschaft
- Projekt Klimalabel: Überblick, Einordnung und Bewertung bestehender Klima-Labelling Ansätze
(Berechnungsgrundlagen, Kontrollen, Systemgrenzen, regulatorischer Rahmen) - Projekt EEKlim: Datenbankkonzept für EEKlim und Verweis auf die bestehenden Lücken, die noch
geschlossen werden müssen; verbrauchergerechte Klima-Kennzeichnung von Lebensmitteln - Gemeinsame Diskussion mit allen Redner:innen:
Transformationspotenzial klimagerechter Ernährung und Klimalabel: Welche Hürden sind zu überwinden, welche Wissenslücken müssen noch geschlossen werden? Welche (An-)Forderungen stellen wir an die Bereitstellung von Basisdaten für Klimalabelling? - Sessionfazit
- Abschluss
Organisation
- Thünen-Institut für Marktanalyse, Thünen-Institut Stabstelle Klima & Boden
- Georg-August Universität Göttingen – Lehrstuhl Marketing für Lebensmittel und Agrarprodukte
- Corsus GmbH
- Max Rubner-Institut
Governance
Offene Session
Bitte reichen Sie Ihre Beiträge ein.
Quantifizierung und Projektionen von Agrarklimaschutzstrategien und Politikinstrumenten
Die Entwicklung vom Kohlenstoffmärkten, Marktbasierte Instrumente und Strategien der CO2 Bepreisung sind auch für den Agrarsektor Möglichkeiten die ambitionierten Klimaschutzziele zu erreichen. Eine Quantifizierung von langfristigen Strategien und eine Bewertung von marktbasierten Politikinstrumenten ist daher entscheidend für die Bewertung einer erfolgreichen Klimapolitik. In dieser Session sollen agrarökonomische Zusammenhänge und aktuelle Projektionen für den Agrarklimaschutz vorgestellt werden.
Organisatorischer Rahmen
Offene Session.
2-stündige Session mit 4-5 Input-Vorträgen á 15 Minuten und anschließender Diskussion sowie abschließender Identifikation von Wissenslücken und Forschungsschwerpunkten.
Organisation
Thünen-Institut: Stabsstelle Klima und Boden, Institut für Betriebswirtschaft, Institut für Marktanalyse
Die Governance des agrarischen Klimaschutzes
Die ökonomischen, räumlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen des agrarischen Klimaschutzes fordern die tradierten Systeme politischer und rechtlicher Steuerung gesellschaftlicher Entwicklung heraus. Insbesondere die klassischen Regelungsmechanismen erweisen sich als immer weniger in der Lage, auf die zunehmende Komplexität der Mensch-Klima-Beziehungen adäquat einzugehen. Diese Komplexität ist geprägt von einer diffusen Regelungsverantwortlichkeiten im globalen, europäischen und föderalen Mehrebenensystem, von nicht integrierten raumwirksamen und ökologischen Regelungssysteme, von fehlender Akzeptanz in der Agrar-Community für eine „Verzichts“-Kultur und von einer tradierten „Flucht der Agrarumweltpolitik in die Untätigkeit“.
Diese Aspekte sollen im Rahmen einer wissenschaftlichen Session aus verschiedenen Governance-Perspektiven wie Corporate Governance, Governance als „Steuerung“, Multi-Level Governance und Global Governance analysiert werden. Im Mittelpunkt sollen dabei zwei Aktionsfeldern zum agrarischen Klimaschutz stehen: die Wiedervernässung von Mooren und die Transformation der Tierhaltung. Durch das Herunterbrechen auf die praktische Ebene sollen neue Instrumente sowie Kooperations- und Partizipationsmustern entwickelt werden.
Organisatorischer Rahmen
offene Session
Organisation
Universität Göttingen, Institut für Landwirtschaftsrecht, Prof. Dr. José Martinez
* Heißer und trockener – reicht das aus? Welche passgenauen Klimawandel-Informationen braucht die landwirtschaftliche Praxis? *
Eine zentrale Frage ist, welche Auswirkungen des Klimawandels die Landwirtschaft zu erwarten hat, welche Anpassungsmaßnahmen erfolgsversprechend sind und welche Stellschrauben für den Klimaschutz im Agrarsektor nötig sind.
Es gibt viele allgemeine Informationsquellen zu zukünftigen Änderungen des Klimas. Diese Angebote beschränken sich meist auf die generelle Bereitstellung von Informationen, als dass sie passgenaue Informationen für die landwirtschaftliche Praxis bereitstellen.
In dieser Session werden Projekte vorgesellt, die in transdisziplinären Prozessen die Bedarfe und Informationslücken identifizieren, besonders in Bezug auf klimafreundlichen Pflanzenbau und Forst, sowie Arbeiten zu agrarsystemischer Forschung zur Transformation der Landnutzung zur Erreichung der Klimaziele (CO₂-Entnahme-Optionen wie z.B. Agroforst, Moorvernässung).
Schaufenster #1 ADAPTER
Im Wissenstransfer-Projekt ADAPTER wurden zusammen mit Praxis-Akteur:innen aus dem Agrarsektor passgenaue Klimadatenprodukte für die Landwirtschaft entwickelt:
Schaufenster #2 CDRSynTra
Für die Klimaneutralität ist die CO2-Entfernung aus der Atmosphäre ein unabdingbarer Baustein geworden. Wir berichten von Dialogen mit Praktiker:innen aus dem Agrarbereich in Hamburg und Schleswig-Holstein und welcher Informationsbedarf besteht.
Schaufenster #3 CS4eXtremes
Klimaextreme und der Forst – Wahrnehmungen, Auswirkungen, Anpassungsmöglichkeiten und Konflikte. Wir zeigen Ergebnisse aus Interviews und Workshops mit Stakeholdern aus dem Deutschen Forstsektor: https://www.climxtreme.net/index.php/en/
Schaufenster #4 Beats4Future
Wie kann die Züchtung zur Anpassung an den Klimawandel beitragen? Mit beobachtungs- und modellgestützten Ertragsszenarien für die Zuckerrübe wird das Potential von Anpassungsmaßnahmen ausgelotet.
Organisatorischer Rahmen
Diese Session wird im Workshop-Format organisiert.
Diese Session wendet sich an Praktiker:innen aus der Landwirtschaft inklusive Züchtung, sowie Forschende, die für ihre Untersuchungen an passgenauen Klimainformationen interessiert sind. Die Fokusregion ist Deutschland.
Der Aufbau besteht aus Pitch-Vorträgen (siehe Schaufenster). Der Erfahrungsbericht wird von Prakter;innen vorgetragen. In Kurzform werden die Bedarfe und Informationen in Bezug auf klimatische Änderungen vorgestellt, mit anschließender Fragerunde.
In interaktiven Elementen wird abgefragt, werden die Bedarfe diskutiert und ausgelotet, wo Wissenslücken bestehen.
Organisation
Climate Service Center Germany (GERICS) / Helmholtz-Zentrum hereon GmbH
* Chancen und Herausforderungen einzelbetrieblicher THG-Bilanzierung *
Die EU sowie Deutschland haben sich zum Ziel gesetzt die THG-Emissionen aus der Landwirtschaft in den nächsten Jahren zu senken. Um dieses Ziel zu erreichen, wurden bzw. werden Politikmaßnahmen entwickelt, die die Umsetzung von THG-Minderungsmaßnahmen auf den landwirtschaftlichen Betrieben beschleunigen sollen. Die Wirkungen verschiedener THG-Minderungsmaßnahmen auf der Betriebsebene sind derzeit noch nicht vollständig erforscht. Diese Informationen werden jedoch benötigt, um zielgerichtete Politikmaßnahmen zu entwickeln, umzusetzen und deren Wirkung evaluieren zu können.
Somit möchten wir uns in dieser Session zu dem aktuellen Stand der Forschung im Bereich einzelbetriebliche THG-Bilanzen austauschen, sowie noch offene Fragestellungen identifizieren insbesondere zu den Themen Systemgrenzen, Verlagerungseffekte, Ergebnisunsicherheit und Zielkonflikte. Für Unternehmen in der Land- und Ernährungswirtschaft sowie für die Landwirtschaft- und Ernährungspolitik stellen sich zudem zahlreiche Fragen bezüglich der Auslobung und (finanziellen) Entschädigung von Klimaschutzmaßnahmen, deren Wirkungsnachweis häufig an die einzelbetrieblicher THG-Bilanzierung gebunden ist.
Außerdem möchten wir diese Session nutzen, um Wissenschaftler:innen aus verschiedenen Netzwerken/Projekten, die sich mit einzelbetrieblichen THG-Bilanzen (THeKla Expert:innen Netzwerk, GRA Farm To Regional Scale Integration Netzwerk, HumusKlimanetz und ClieNFarms) zusammen zu bringen. Auf diese Weise können mögliche Synergien zwischen laufenden und geplanten Aktivitäten und mögliche Kooperationen identifiziert werden.
Organisatorischer Rahmen
- Begrüßung
- Inputvorträge (15 min)
- Diskussion
- Wie können Verlagerungseffekte berücksichtigt werden und welche Systemgrenzen müssen dabei betrachtet werden? Welche Probleme entstehen dabei?
- Welche Rolle spielen Ergebnisunsicherheiten und wie ist damit umzugehen?
- Wie können Fragen der „Zusätzlichkeit“ und des „Benchmarkings“ angegangen werden?
- Was ist das Potential der einzelbetrieblichen „Klimaoptimierung“ in Europa im Vergleich zu anderen (Politik-) Instrumenten in der Land- und Ernährungswirtschaft?
- Welche Zielkonflikte ergeben sich mich anderen Nachhaltigkeitsindikatoren (ökologisch, sozial, ökonomisch)?
- Ausblick und Verabsschiedung
- Postersession
Organisation
- Thünen Institut, Stabstelle Klima und Boden
- Technologie- und Förderzentrum im Kompetenzzentrum für Nachwachsende Rohstoffe
- Agroscope
Landschaft und Moore
Offene Session
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Paludikultur: praxis-orientierte Forschung von Projektbeispielen in Deutschland
In Deutschland nehmen Moor- und weitere organische Böden eine Fläche von rund 1,8 Mio. Hektar ein und verursachen aufgrund der überwiegend entwässerungsbasierten Nutzung jährliche Emissionen von Treibhausgasen (THG) in Höhe von 53 Mio. t CO2-Äquivalenten. Darüber hinaus führt die Entwässerung und Nutzung zu Biodiversitätsverlust, Nährstoffausträgen, mit Geländehöhenverlusten einhergehendem erhöhtem Hochwasserrisiko und Infrastrukturschäden sowie zur Verschlechterung der Bodeneigenschaften für eine landwirtschaftliche Nutzung. Durch Anhebung der Wasserstände können die THG-Emissionen erheblich reduziert, eine weitere Degradierung des Torfkörpers gestoppt und somit ein wesentlicher und dringend notwendiger Beitrag zum Erreichen der Klimaschutzziele im Landnutzungssektor geleistet werden.
Produktive Nutzungsverfahren auf nassen bzw. wiedervernässten Moorstandorten bei gleichzeitigem Torferhalt bzw. Torfneubildung werden als Paludikulturen bezeichnet. Paludikultur umfasst sowohl Nasswiesen/Nassweiden-Nutzung als auch gezielt etablierte Dauerkulturen (Anbau-Paludikulturen). Die Umsetzung von Paludikultur in Deutschland beschränkt sich bisher überwiegend auf nasse Grünland-Bereiche, die im Rahmen der Landschaftspflege bewirtschaftet werden, sowie diversen Pilot- und Forschungsvorhaben mit meist kleinflächigen Anbaukulturen. Das BMEL und das BMUV fördern zudem seit 2022/23 Projekte mit großflächiger Umstellung und intensiver wissenschaftlicher Begleitung. Das übergeordnete Projekt „PaludiZentrale“ unterstützt die Vorhaben und ist verantwortlich für die übergreifende Auswertung des Monitorings, Evaluierung, Wissenstransfer und Vernetzung. Das nötige praxis-orientierte Wissen wird somit rasant anwachsen.
In dieser Session soll anhand verschiedener Projektbeispiele die aktuelle praxis-orientierte Forschung zu Paludikultur vorgestellt und diskutiert werden. Dabei sollen diverse Forschungsthemen adressiert werden: THG-Emissionen, Hydrologie & Boden, Biodiversität, Anbau & Management, Verwertung & Vermarktung, Betriebswirtschaft und Sozioökonomie.
Organisatorischer Rahmen
- Einführung in die Thematik und Überblick über die Forschungs- und Pilotvorhaben in Deutschland (PaludiZentrale)
- Kurz-Vorträge: Paludikultur-Praxisvorhaben in Deutschland
- Ggf. Poster-Session mit Kurz-Inputs (je 2 min)
- Diskussion mit Vortragenden und Publikum: offene Fragen und Forschungsbedarf
Organisation
Thünen-Institut für Agrarklimaschutz und Greifswald Moor Centrum (Projekt „PaludiZentrale“)
Integrierte Ansätze zur landwirtschaftlichen Anpassung an den Klimawandel auf lokaler und regionaler Ebene
Der Klimawandel zeigt sich in Deutschland vor allem in einem Anstieg der Temperaturen, der sich seit den 1990er Jahren deutlich verstärkt hat. Die Dekade 2012–2021 war um ca. 1.5°C wärmer als das Mittel des 20. Jahrhunderts. Entsprechend klare Trends gibt es zwar nicht in den jährlichen Niederschlagssummen, aber es gibt saisonale Verschiebungen hin zu nasseren Wintern und trockeneren Sommern. In Kombination mit einem Trend zu höherer Verdunstung durch mehr Wärme und Sonnenschein ergibt sich daraus für die deutsche Landwirtschaft eine große Herausforderung. Mehrere Trockenjahre in jüngster Vergangenheit (2018–2020 und 2022) haben die Bodenwasserspeicher nachhaltig entleert und insbesondere auf den sandigen Böden Ostdeutschlands zu deutlichen Ertragseinbußen geführt. Ob diese Häufung von Extremjahren einen generellen Trend darstellt oder als statistischer Ausreißer anzusehen ist, lässt sich noch nicht mit Sicherheit sagen.
Aus dem globalen Prozess ergibt sich für die Landwirtschaft ein dringender lokaler Handlungsbedarf für eine Anpassung an den Klimawandel. Dabei stellen sich verschiedene Fragen: Wie kann sich die Landwirtschaft an den Klimawandel bestmöglich anpassen? Wie sehen konkrete Lösungen für die Regionen aus? Wie können ökonomische und ökologische Tragfähigkeit gleichermaßen gewährleistet und weiter optimiert werden und welche Handlungsfelder sind hierfür regional relevant?
Regional passfähige Lösungsansätze und Wege zu verbesserten Anbauverfahrenslösungen benötigen integrative und interdisziplinäre Ansätze, weil zum einen die Manifestation des Klimawandels sehr komplex ist und zum anderen Landwirte auf der betrieblichen Ebene auch anderen Anforderungen gerecht werden müssen. Mit geeigneten Verfahren müssen dabei die Konsequenzen der entwickelten Mitigations- und Klimaanpassungsstrategien für alle relevanten Handlungsfelder wie den Klimaschutz, Bodenschutz, Gewässerschutz und die Biodiversität gegenübergestellt werden.
Ziel dieser Session ist es, die verschiedenen Ansätze zur Anpassung der Landwirtschaft an den Klimawandel zusammenzubringen und zu erörtern, wie die Vielzahl vorhandener oder neuer Lösungsansätze und Strategien zur landwirtschaftlichen Klimaanpassung auf die regionalen Handlungsoptionen und lokale Bedürfnisse zugeschnitten werden kann. Wichtige Themen sind dabei u.a.:
- ökonomische und ökologische Tragfähigkeit in den Regionen gewährleisten,
- Optimierung landwirtschaftlicher Anbau- und Managemententscheidungen,
- Ausbau von Synergien und Minderung von Trade-offs,
- regionale Implementierung durch gezielte Wissenschafts-Praxis-Dialoge.
Organisatorischer Rahmen
- Einführung
- Präsentationen (20-25 min)
- Diskussion
Offene Fragen zu weiteren Forschungsthemen und notwendiger Vernetzung in der Wissenschaft und zwischen Wissenschaft und Praxis für das Themenfeld „integrierte Ansätze zur landwirtschaftlichen Anpassung an den Klimawandel auf lokaler und regionaler Ebene“ identifizieren und zusammenfassen.
Organisation
Krengel, Strassemeyer, Bethwell, Glemnitz, Aurbacher, Conradt, v. Buttlar
Integrierte Tier-Pflanze-Agrarsysteme
Seit den 1960er Jahren haben Züchtung, Verbesserungen im Herdenmanagement, vermehrter Einsatz von protein- und energiereichem Kraftfutter und eine verringerte Nutzung von extensivem Grünland die Produktivität von Tierhaltungssystemen erhöht. Dies führte zu einer Steigerung der Futterverwertungseffizienz, der Arbeitsproduktivität und Erträge pro Tier sowie zu teilweise verminderten Treibhausgasemissionen je Produkteinheit. Jedoch resultierten aus der Spezialisierung und Intensivierung auch entkoppelte Stoffkreisläufe mit hohen Stickstoffüberschüssen, Treibhausgasemissionen, Flächenkonkurrenz, Bodendegradation und Probleme beim Tierwohl. In der Folge war und ist ein Akzeptanzverlust der modernen Nutztierhaltung in der Gesellschaft zu verzeichnen.
Eine stärkere Integration von Tierhaltung und Pflanzenbau wird demgegenüber aufgrund der vorgeschriebenen flächengebundenen Tierhaltung sowie dem systembedingten hohen Anteil an Dauergrünland und Futterleguminosen als Modell für nachhaltige Tier-Pflanze-Agrarsysteme betrachtet.
Die Session setzt hier an und zielt darauf ab gesamtheitliche Ansätze zu diskutieren, die die komplexen Wirkungen von tierischer Produktion auf Tier, Pflanze und Umwelt sowie die Akzeptanz der Gesellschaft untersuchen.
Organisatorischer Rahmen
Eingereichte Beiträge
Torfminderung im Gartenbau
Moorböden sind organische Böden, die in intaktem Zustand als Moor Kohlenstoff binden. Durch die Trockenlegung von Mooren wird Kohlenstoff in Form von CO2 freigesetzt. Ein Teil der trockengelegten Moore wird für den Abbau von Torf verwendet, der z.B. als Bestandteil gärtnerischer Substrat im Hobby- und Erwerbsanbau verwendet wird. Zu Reduktion der CO2-Emissionen ist der Umstieg auf torfreduzierte bzw. torffreie gärtnerische Substrate ökologisch dringend notwendig. Das stellt einerseits die Substratforschung vor die Herausforderung geeignete Substratausgangsstoffe zu finden, ebenso wie die Substratindustrie vor die Herausforderung diese Substratausgangsstoffe in ausreichender Menge und Qualität zur Verfügung zu stellen, andererseits stellt es den Hobby- und Erwerbsanbau vor die Herausforderung in diesen neuen Substraten kostendeckend und erfolgreich zu kultivieren. Dabei sind Anbauparameter, Bewässerung, Ökonomie und Ökobilanzierung, Pflanzenernährung und Pflanzenschutz, Sortenwahl und weitere zu untersuchen und anzupassen. Mithilfe dieser Forschung und Entwicklung zu klimafreundlichen Ansätzen im gärtnerischen Pflanzenbau wird ein wichtiger Beitrag geleistet, der der Versorgung mit frischen pflanzlichen Produkten dient. Diese gartenbaulichen Produkte wie Beerenobst, Gemüse ebenso wie Gehölze und Zierpflanzen dienen der Ernährung, dem Wohlbefinden, dem Erhalt der Biodiversität in Gärten und auf Balkonen, ebenso wie dem klimawirksamen Stadtgrün.
Organisatorischer Rahmen
Eingereichte Beiträge
Organisation
JKI-Institut für Gartenbau und urbanes Grün
Nutztiere
Offene Session
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Fütterungsansätze zur Minderung von Stickstoffemissionen aus der Weidehaltung
Nicht zuletzt im Sinne der Ökologisierung der Agrarwirtschaft und der Verbesserung des Tierschutzes wird die Beweidung als nachhaltige Form der Tierhaltung gefördert und fügt sich in Maßnahmen zur Transformation der Landnutzung ein. Die Beweidung kann dazu beitragen, die Treibhausgasemissionen zu verringern und die Kohlenstoffspeicherung im Boden zu verbessern und damit den Klimawandel abzuschwächen. Es ist jedoch wichtig, dass die Weidehaltung effizient und nachhaltig betrieben wird, um die Vorteile der Weidehaltung zu maximieren und mögliche negative Auswirkungen auf die Umwelt zu minimieren. Dazu gehören Stickstoffemissionen, die neben den schädlichen Nitrateinträgen in Oberflächen- und Grundwasser auch den Ausstoß von potenten Klimagasen bedeuten. Die Session mit Impulsreferaten und einer Podiumsdiskussion befasst sich mit den Dimensionen der Emissionen sowie mit Management-, Zucht- und Fütterungsmaßnahmen zur Minderung der Stickstoffemissionen bei der Weidehaltung.
Organisatorischer Rahmen
offene Session
Organisation
Forschungsinstitut für Nutztierbiologie (FBN)
Wie wirkt sich der Klimawandel auf Bienen und Bestäuberinsekten aus – Wie kann daraus resultierenden Herausforderungen begegnet werden?
Die Diversität von Bestäuberinsekten ist entscheidend für die Vielfalt unserer Kulturlandschaft und Ernährung. Dabei wird die Bestäuberleistung von Wild- und Honigbienen, sowie vielen weiteren Insekten in der Landwirtschaft oft als selbstverständlich angesehen. Abgesehen von bereits bekannten und erforschten Einflussfaktoren auf den Rückgang der Insektenpopulationen, haben die letzten Jahre zunehmend verdeutlicht, dass auch der Klimawandel einen Einfluss auf den Lebenszyklus von Bestäuberinsekten hat. Neben Extremwetterereignissen sind insbesondere veränderte Temperaturverläufe im Frühjahr besorgniserregend, da sie die über lange Zeiträume etablierte sensible phänologische Abstimmung zwischen den Entwicklungszyklen von Bestäuberinsekten und der Blühperiode von Pflanzen beeinträchtigen. Beginnend von zeitlichen Verschiebungen der Blühphasen, über zusätzliche Trachtlücken, hervorgerufen durch extreme Trockenheit, bis hin zu Hitzestress der Insekten in ihren Nistplätzen (auch Bienenstöcken), verändert sich die Lebensgrundlage von Wild-, Honigbienen und anderen Bestäuberinsekten zunehmend. Erste Untersuchungen weisen darauf hin, dass sich die Pollenqualität einiger Pflanzen verändert, was sich ggf. negativ auf die Gesundheit von Wild- und Honigbienen auswirken könnte. Aus diesen Veränderungen ergeben sich wichtige Fragestellungen und es braucht Konzepte, welche die Lebensräume von Bestäuberinsekten so gestalten, dass ihr Überleben, ihre Diversität und ihre unverzichtbaren Ökosystemdienstleistungen auch in Zeiten des Klimawandels gesichert werden können. Gemeinsam müssen Landwirtschaft, Naturschutz, Politik und Gesellschaft Lösungsansätze definieren und diskutieren, sodass Bestäuberinsekten im Zusammenspiel mit ihrem Lebensraum und der Landwirtschaft an zukünftige Extremwetterereignisse und den Klimawandel angepasst werden.
Organisatorischer Rahmen
- 30 Minuten Keynote-Rede (inkl. Rückfragen)
- 4 ⨯ 15 Minuten Kurzvorträge
- 30 Minuten Diskussion zu aktuellen Fragestellungen und Lösungsansätzen
Organisation
Beenovation – Transfer- und Vernetzungsmaßnahme zur „Bekanntmachung über die Förderung von Forschungsvorhaben zum Schutz von Bienen und weiteren Bestäuberinsekten in der Agrarlandschaft“
* Fit für den Klimawandel – ressourcenschonende und effiziente Milcherzeugung *
- Projekt „KlimaFit“: Züchtungsstrategien für eine standortangepasste Milchviehhaltung
Keywords: Ressourcenschonung, Klimaschutz, Robustheit, Resilienz - Einflussaufnahme auf Methanemissionen durch die Fütterung?
Keywords: Methanreduktion, Fütterungseffizienz, Mikrobiom
Organisation
Förderverein Bioökonomieforschung
* Klima- und umweltverträgliche Szenarien für eine Nutztierhaltung in Deutschland *
Die Landwirtschaft ist eine Verursacherin zahlreicher negativer Umweltwirkungen und für das Verfehlen von Umwelt-, Biodiversitäts- und Klimazielen mitverantwortlich. Eine Transformation von Landwirtschafts- und Ernährungssystemen wird vor diesem Hintergrund intensiv diskutiert. Eine maßgebliche und vieldiskutierte Stellschraube dabei ist die Produktion und der Konsum tierischer Lebensmittel (Milch, Fleisch, Eier). Mit Blick auf die Produktionsseite ist die Entwicklung der Tierhaltung und im Hinblick auf den Klimaschutz die Verteilung und Reduzierung der Tierbestände Forschungsgegenstand diverser wissenschaftlicher Projekte und Veröffentlichungen, mögliche Szenarien wurden bereits entwickelt und quantifiziert.
Auch das Umweltbundesamt forscht aktuell in dem Eigenforschungsprojekt „ErLa – Ernährung und Landwirtschaft mit Zukunft“ unter anderem zu der Frage, welche Mengen tierischer Lebensmittel (Fleisch, Milch, Eier) in Deutschland umweltverträglich erzeugt werden können. Dafür werden ausgehend von festgelegten Umweltzielen in unterschiedlichen Szenarien Gesamtmengen tierischer Produkte errechnet und maximal verträgliche Tierbestände auf nationaler und so weit möglich auch auf regionaler Ebene abgeleitet. Die Vorgehensweise und die Annahmen für die unterschiedlichen Szenarien sollen hier als Input vorgestellt und in die Diskussion eingebracht werden.
Ziel der Session ist es mit ausgewiesenen Expert*innen zu diskutieren, welche Bedingungen und Anforderungen eine klimaverträgliche Nutztierhaltung erfüllen muss (Tierbestand, Verteilung), welche Annahmen und Parameter für die Modellierung unterschiedlicher Szenarien denkbar und notwendig sind, welche Erfahrungen bereits vorliegen und welche Parameter bei der Fütterung, Haltung und dem Wirtschaftsdüngermanagement die größten Reduktionspotenziale bieten.
Organisatorischer Rahmen
- Einführung
- Hintergrund und Ziel der Session (Dr. Knut Ehlers, UBA)
- Input zu Tierhaltungsszenarien im Projekt „Ernährung und Landwirtschaft mit Zukunft (ErLa)“ (Nele Dreisbach, UBA)
- geladene Referate
- World Cafés
- Fazit und Ausblick (Dr. Knut Ehlers, UBA)
Organisation
Umweltbundesamt
* Landwirtschaftliche Tierhaltung im Klimawandel *
Die Nutztierhaltung trägt nicht nur zum Klimawandel bei, sondern ist auch von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen, was das Wohlergehen der Tiere, die Ausbreitung von Krankheiten und die Verfügbarkeit von Futter und Wasser angeht. In der Sitzung mit Impulsvorträgen und einem World Cafe werden neben Klimaprognosen Konzepte des Futterbaus, der Haltung, des Güllemanagements und der Gesundheitsvorsorge, Fütterungsmaßnahmen sowie technische und züchterische Ansätze im Hinblick auf den Klimaschutz und die Klimaanpassung diskutiert und im Plenum vorgestellt.
Organisatorischer Rahmen
Impulsvorträge mit anschließenden World Cafés
Organisation
Forschungsinstitut für Nutztierbiologie (FBN)
Pflanzenbau
Offene Session
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Pflanzenzüchtung zur Steigerung der Ressourceneffizienz und Reduktion der THG-Emissionen, Steigerung der Resilienz durch Nutzung der genetischen Diversität
Die Ernährung der wachsenden Weltbevölkerung stellt Herausforderungen an die Erreichung der nachhaltigen Entwicklungsziele und an die Einhaltung planetarer Grenzen. Dazu ist eine Steigerung der Ressourceneffizienz bei gleichzeitiger Reduktion der Treibhausgasemissionen erforderlich. Es gilt als evident, dass Pflanzenzüchtung eine besonders nachhaltige Strategie zur Bewältigung dieser Herausforderungen darstellt. Neue, effizientere Sorten sollen einen zunehmend geringeren Nährstoffbedarf aufweisen, Nährstoffverluste reduzieren und eine limitierte Wasserverfügbarkeit effizient zur Ertragsbildung nutzen.
Zur weiteren Steigerung der multiplen Ressourceneffizienz ist ein tieferes Verständnis der genetischen Determinanten von ertragsbildenden Faktoren im Allgemeinen und von Sub-Merkmalen der Wasser- und Nährstoffeffizienz im Konkreten unerlässlich. Mit der Verfügbarkeit von Genomsequenzierungsdaten, neuen Phänotypisierungsansätzen unter kontrollierten und natürlichen Bedingungen und dem Aufkommen moderner Datenanalysetools können Beziehungen zwischen Genotyp und Phänotyp in verschiedenen Umgebungen besser verstanden werden. Diese Session zielt auf Beiträge, die das Verständnis zur genetischen Diversität, Methoden der Genotypisierung und Phänotypisierung bis hin zur züchterischen Umsetzung in Zuchtprogrammen erweitern.
Weltweit sind die Erträge wichtiger Nutzpflanzen in gemäßigten Anbauregionen zunehmend durch die Auswirkungen des Klimawandels beeinträchtigt, insbesondere durch Trockenheit und Hitze zu kritischen Entwicklungszeitpunkten während des Lebenszyklus der Pflanzen. Zugleich kann ein verändertes Krankheits- und Schädlingsspektrum die Leistungsfähigkeit der Nutzpflanzen substantiell reduzieren – insbesondere vor dem Hintergrund einer angestrebten Reduktion des Einsatzes von chemisch-synthetisierten Pflanzenschutzmitteln. Neben der Anpassung pflanzenbaulicher Maßnahmen und evtl. dem Einsatz von Bewässerungssystemen kommt der züchterischen Steigerung der biotischen und abiotischen Stresstoleranz eine große Bedeutung zu. Sie ermöglich es, durch Anpassung morphologischer und/oder physiologischer Eigenschaften die Resilienz substantiell zu erhöhen und die Ertrags- und Qualitätsleistung unter den Herausforderungen des Klimawandels zu sichern.
Die dazu notwendigen Forschungsansätze reichen vom Screening genetischer Variation mittels geeigneten Phänotypisierungsansätzen, über Methoden zur Identifikation und beschleunigten Akkumulation vorteilhafter Allele in Zuchtprogrammen, bis hin zur gezielten Modifikation von Einzelmerkmalen, die zur Stressanpassung beitragen. In diesem Zusammenhang adressiert diese Session Beiträge, die das Verständnis der komplexen Genotyp x Umweltinterkationen erweitern und zur Verbesserung der Stresstoleranz durch eine verbesserte Nutzpflanzengenetik beitragen.
Organisatorischer Rahmen
noch offen
Organisation
JKI-Institut für Resistenzzüchtung und Stresstoleranz
Experimentelle Forschung, Daten und Modelle für den integrierten und biologischen Pflanzenschutz im Klimawandel
Die effektive Umsetzung des integrierten Pflanzenschutzes ist Voraussetzung um die Halbierung des Pflanzenschutzmitteleinsatzes entsprechend der Ziele der Farm-to-Fork-Strategie zu verwirklichen und dabei die Ernährungssicherung und klimaschonende Produktion nicht zu gefährden. Die klimatischen Veränderungen und damit einhergehende zunehmende Klimavariabilität und Auftreten von Extremwetterereignissen stellen zusätzliche Herausforderungen für die situationsbezogene Behandlung von Schadorganismen da. Daten und Modelle sind essentiell, um die Wirkungszusammenhänge von Schadorganismen und Wirtspflanzen im Klimawandel zu verstehen und abzubilden, und für Entscheidungshilfen nutzbar zu machen.
Diese Session zielt darauf relevante Akteure zusammenzubringen, einen Überblick über vorhandene raumzeitliche Daten zum Auftreten relevanter Schadorganismen und deren Ertragsverlustpotentiale zu schaffen, aktuelle Entwicklungen bei der Modellierung von Wirtspflanzen, Schadorganismen und Umweltrisiko zu diskutieren und konkrete Forschungs- und Entwicklungsbedarfe zu identifizieren.
Organisatorischer Rahmen
noch offen
Organisation
JKI-Institut für Strategien und Folgenabschätzung & ZEPP
Auswirkungen des Klimawandels auf biologische Pflanzenschutzverfahren
Der biologische Pflanzenschutz ist ein bedeutender Baustein im Bemühen um eine Reduktion chemischer Pflanzenschutzmittel in der Landwirtschaft und in der Ausweitung des ökologischen Landbaus. Durch den Klimawandel ändern sich nicht nur die Umweltparameter für Nutzpflanzen und ihre Schaderreger, sondern auch für antagonistischen Mikro- und Makroorganismen, die Bedeutung im biologischen Pflanzenschutz haben. Dies kann zum Beispiel zu “Mis-matches“ zwischen der Phänologie von Wirt und Nützling oder zur Änderung des Wirkungsprofils durch Hitze, UV-Einwirkung oder Starkniederschläge führen, denen mikro- und makrobielle Gegenspieler ausgesetzt sind. Die Session soll Auswirkungen, Forschungsbedarf und Lösungsansätze, die für den biologischen Pflanzenschutz notwendig sind, beleuchten.
Organisatorischer Rahmen
noch offen
Organisation
JKI-Institut für Biologischen Pflanzenschutz
Klimaschutz in der Pflanzenproduktion bewerten – Indikatoren und Herausforderungen
Die landwirtschaftliche Produktion ist für 10-12% der anthropogenen Treibhausgas (THG)-Emissionen verantwortlich und leidet gleichzeitig unter den Folgen des Klimawandels wie kaum ein anderer Sektor. Substantielle unmittelbare Anstrengungen sind unerlässlich um die Pflanzenproduktion in den kommenden in Richtung Klimaneutralität zu entwickeln. Doch welchen Beitrag leisten die vielfältigen möglichen Klimaschutzmaßnahmen tatsächlich, um die THG-Emissionen der Pflanzenproduktion effektiv zu reduzieren und die globale Erwärmung abzuschwächen? Hilft uns die Umstellung auf ökologische Landwirtschaft oder ist die Intensivierung der Produktion der richtige Weg?
In dieser Session diskutieren wir an ausgewählten Fallbeispielen gängige Klimaschutz-Indikatoren, und zeigen auf, welche Auswirkungen die Wahl der Indikatoren und der Systemgrenzen inklusive der (Nicht-)berücksichtigung möglicher Landnutzungsänderungen auf Ergebnisse, Schlussfolgerungen und mögliche Politikempfehlungen haben kann. Forschungslücken und methodische Entwicklungspfade inklusive notwendiger Datengrundlagen werden gemeinsam erarbeitet.
Organisatorischer Rahmen
noch offen
Organisation
JKI-Institut für Strategien und Folgenabschätzung
* Potentiale der Agroforstwirtschaft zur Klimaanpassung und Klimaschutz *
Im Zuge des Klimawandels sieht sich die Landwirtschaft vor komplexe Herausforderungen gestellt. Um weiterhin die Produktion von Nahrungsmitteln sicherzustellen, müssen landwirtschaftliche Anbausysteme an die Folgen des Klimawandels (z.B. Extremwetterereignisse wie Starkregen oder Dürre) angepasst werden. Gleichzeitig sollen landwirtschaftliche Systeme einen entscheidenden Beitrag zum Klimaschutz leisten (z.B. Humusaufbau) um die von der Regierung gesteckten Klimaziele zu erreichen. Zum Erreichen beider Ziele (Klimaanpassung und Klimaschutz) müssen klimaresiliente Landnutzungssysteme erforscht werden, welche idealerweise Treibhausgasemissionen reduzieren und Biodiversität schützen bei gleichzeitiger Sicherung der landwirtschaftlichen Nahrungs- und Futtermittelproduktion und Bereitstellung nachwachsender Rohstoffe zur Substitution fossiler Energieträger und Rohstoffe.
Agroforstsysteme sind innovative, multifunktionale Landnutzungssysteme, welche einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung der genannten Herausforderungen leisten können. Durch die Kombination von Gehölzen mit Ackerkulturen und/oder Tierhaltung, verringern Agroforstsysteme die Gefahr von Bodenerosion, erhöhen den Rückhalt von Bodenwasser und verbessern die Klimaresilienz landwirtschaftlich genutzter Standorte. Somit verfügen sie über eine hohe Resilienz gegenüber Extremwetterereignissen. Gleichzeitig tragen sie zum Klimaschutz bei, da sie sowohl Kohlenstoff in der Biomasse der Gehölze speichern, als auch die Vorräte an organischem Kohlenstoff im Boden erhöhen. Erste Studien zu Bodentreibhausgasemissionen zeigen, dass Alley Cropping Agroforstsysteme weniger Treibhausgase emittieren als Getreidereinkulturen, was vor allem auf den Verzicht von Düngemitteln in den Gehölzreihen zurückzuführen ist.
Im Rahmen der Session soll sowohl der aktuelle Forschungsstand zur Klimaanpassung und zum Klimaschutz durch Agroforstsysteme abgebildet, sowie offene Forschungsfragen erarbeitet werden.
Geplanter Ablauf
- Einführung / Übersicht zu Agroforstsystemen / „Förderung der funktionellen Biodiversität des Bodenlebens und der Bodenfruchtbarkeit durch Agroforstwirtschaft“
- „Einfluss von Agroforstwirtschaft auf das Bestands-Mikroklima und die Bodenwasserbalance“ (20 min + 5 min Diskussion)
- „Bodentreibhausgasemissionen unter Agroforstwirtschaft“ (20 min + 5 min Diskussion)
- „Kohlenstoffspeicherung in Agroforstsystemen“ (20 min + 5 min Diskussion)
- Podiumsdiskussion: „Abgleich der Ziele der Bundesregierung mit der Praxis. Wo stehen wir? Wie kann Forschung sinnvoll zur Zielerreichung beitragen?“ (25 – 30 min)
Organisation
- Lukas Beule, Julius Kühn-Institut
- Christian Böhm, BTU Cottbus
- Julia Schneider, Uni Hohenheim
* THG-Emissionen im Ackerbau – Bedeutung der Indikatorauswahl und mögliche Anpassungsstrategien *
Treibhausgas (THG)-Emissionen im Ackerbau lassen sich nicht vollständig vermeiden. Geschickte Fruchtfolgegestaltung und Residuenmanagement sowie standortangepasste Anbauentscheidungen können vermeidbare Verluste reduzieren. Die Wahl eines geeigneten Indikators bzw. einer sinnvollen Bezugseinheit zur Bewertung der erstandenen Emissionen kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. Im Rahmen der Session „THG-Emissionen im Ackerbau – Bedeutung der Indikatorauswahl und mögliche Anpassungsstrategien“ sollen einleitend die unterschiedlichen Konsequenzen aus verschiedenen Indikatoren anhand eines großen Datensatzes aus verschiedenen Bioenergie-Verwertungspfaden illustriert werden. Anschließend soll die Notwendigkeit von standortangepassten Anbauentscheidungen zur möglichst klimaschonenden Integration von Zwischenfrüchten in typische Fruchtfolgesequenzen vorgestellt werden. Basierend auf mehrjährigen Feldversuchen an 4 Standorten ergänzt um Modellierungsergebnisse zur Nitratverlagerung und Kohlenstoffsequestrierung kann so eine ganzheitliche Bewertung der positiven und negativen Klimawirkungen vorgenommen werden. In weiteren Pitches sollen Ergebnisse aus weiteren Vorhaben kurz skizziert werden und parallel auch in Form von Postern ausgestellt werden. In diesem Part sind auch weitere Beiträge zu ackerbaulichen Maßnahmen aus Feldversuchs- oder Modellierungsstudien willkommen. Je nach Anzahl der Pitch-Beiträge können diese zwischen 3 und 9 min lang werden.
Organisatorischer Rahmen
- Impulsvorträge (60 min)
- Einführung: Relevanz der Wahl geeigneter Indikatoren zur THG-Bewertung: Was können wir vom Sektor Bioenergie lernen? (Projekt THG Emoba, Kage/Neukam) (25+5 min)
- Fallbeispiel: Systemische Betrachtung der Klimawirkung in Fruchtfolgen mit (und ohne) Zwischenfrüchten (Projekt THG-ZwiFru, Kühling) (25+5 min)
- Pitches (45 min)
- Innovatives Residuen-Management zur Reduktion von Lachgasemissionen (Projekt Inplamint/Bonares, Rothardt)
- Effekte verschiedener N-Düngerformen auf Ammoniakemissionen (Projekt NH3-Min, Brokötter)
- Potentiale unterschiedlich inhibierter Dünger auf Lachgasemissionen (Projekt NitriKlim, Finck)
- Modell- und datenbasierte Ertragsszenarien für eine klimaangepasste Selektion in der Zuckerrübenzüchtung (Projekt Beets4Future, Großmann/Rose)
- Einfluss von Leguminosen auf die Klimabilanz in Fruchtfolgen unterschiedlicher Intensität (Projekt ISLAND, Kühling)
- … weitere Beiträge zum Themenkomplex „Quantifizierung von THG-Emissionen im Ackerbau“ aus Feldversuchs- oder Modellierungsstudien
- Abschließende Diskussion (15 min)
Organisation
Uni Kiel, Abteilung Acker- & Pflanzenbau, Prof. Dr. Henning Kage/Dr. Insa Kühling
Transformative Forschung
Offene Session
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Transformative Forschung, Transformationsforschung und transdisziplinäre Forschung – Chancen und Risiken neuer Konzepte in der Agrar- und Ernährungsforschung
Die Erkenntnisse zum anthropogenen Klimawandel haben auch in der Agrar- und Ernährungsforschung die Frage aufgeworfen, wie sich zu einem gesellschaftlichen Wandel beitragen lässt, der die Erderwärmung in einem verantwortbaren Rahmen begrenzen kann und nachfolgenden Generationen und nachfolgenden Generationen keine tiefgreifenden Veränderungen ihrer ökologischen Existenzbedingungen zumutet. Für die Ausrichtung der Forschung auf normativ gesetzte Ziele (wie z.B. die Bewältigung der Klimakrise) sind neue Konzepte entwickelt worden. Neben der „Transdisziplinarität“ und der „Transformationsforschung“ hat vor allem das Konzept „transformativer Wissenschaft“ Beachtung gefunden, nicht zuletzt auch aufgrund der Kritik, die der ehemalige DFG-Präsident Peter Strohschneider hierzu veröffentlicht hat.
Vor diesem Hintergrund ist es Anliegen der Session, die Bedeutung dieser Konzepte für die Agrar- und Ernährungsforschung und für ihre Beiträge zur Bewältigung der Klimakrise zu erörtern. In diesem praxis-orientierten Forschungsbereich haben Ausrichtungen an gesellschaftlichen, normativ gesetzten Zielen eine lange Tradition. Was ändert sich mit der Orientierung an den neuen Begriffen? Welche Chancen bieten sie, die bestehende Forschungspraxis neu zu ordnen, indem beispielsweise bei der Konzipierung oder Begutachtung von Forschungsprojekten ein Ziel wie die Bewältigung der Klimakrise zum Beurteilungskriterium wird? Sind bspw. die Fokussierung auf Lösungen für gesellschaftliche Probleme (statt auf das Weltverstehen) und die Schrumpfung politischer Entscheidungsspielräume ernstzunehmende Risiken? Wer entlang dieser Fragen reflektieren mag, wie sich agrarsystemische Forschung zur Landnutzung und Ernährung wirksam und zugleich wissenschaftlich verlässlich auf die Erreichung der Klimaziele ausrichten lässt, ist angesprochen, seine Projekterfahrungen aus transdisziplinärer Forschung, transformativer Forschung oder Transformationsforschung zur Diskussion zu stellen.
Organisatorischer Rahmen
- Einleitender Vortrag in die verschiedenen Konzepte und die Diskussion über den Praxisbezug von Forschung (Jetzkowitz);
- 4 Kurz-Vorträge (zugeordnet), die über Erfahrungen aus Real-Laboren, Transformationsforschung, etc. berichten;
- Podiumsdiskussion (auch unter Einbezug des Publikums) zu den kritischen Fragen der Diskussion über transformative Wissenschaft.
Organisiation
Jens Jetzkowitz, Thünen-Institut
Forschungsinfrastrukturen für die experimentelle Agrarforschung zum Klimawandel
Die experimentelle Forschung zum Klimawandel im Pflanzenbau erfordert umfangreiche Forschungsinfrastrukturen, um Pflanzen unter kontrollierten Bedingungen hinsichtlich ihrer Reaktionen auf verschiedene Klimaszenarien zu untersuchen. Diese Infrastrukturen umfassen einerseits geschlossene Systeme wie Klimakammern oder Gewächshäuser und andererseits Freilandinfrastrukturen wie Rain-out Shelter oder FACE-Anlagen (Free Air Carbon dioxide Enrichment). Dadurch können Pflanzen in natürlicheren Umgebungen untersucht werden, was einen realistischen Einblick in die Auswirkungen des Klimawandels auf die Pflanzenentwicklung ermöglicht.
Organisatorischer Rahmen
noch offen
Organisation
Julius Kühn-Institut für Pflanzenbau und Bodenkunde
* Die Transformationspfade der „Agrarsysteme der Zukunft“ – Transformative Forschung innerhalb einer Förderlinie *
Die Dringlichkeit sowie die gesellschaftlichen Erwartungen an die aktive Gestaltung eines nachhaltigen Wandels, und hierbei insbesondere der sozialen, ökonomischen, politischen wie ökologischen Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme sind in den letzten Jahrzehnten nicht nur in Deutschland stetig gewachsen. Die Transformationsforschung und die zugrundeliegenden Theorien und Konzepte leisten einen Beitrag dazu, Handlungsdynamiken besser zu verstehen. Ihr Forschungsgegenstand sind die Transitionsprozesse als solche. Transformative Forschung unterstützt zugleich Veränderungsprozesse konkret durch die Entwicklung von Lösungen und die Integration technologischer und sozialer Innovationen. Ziel ist es u.a., Wege hin zu einem Wandel in sozio-technischen und sozialökologischen Systemen zu erfassen, positive Beiträge zu fördern, negative Effekte zu identifizieren und sozialgerechte Lösungsvorschläge anzubieten. In der BMBF-Förderlinie „Agrarsysteme der Zukunft“ (AdZ) erforschen acht inter- und transdisziplinäre Konsortien innovative Ansätze, um die Transformation hin zu krisenfesten und nachhaltigen Ernährungssystemen und den Erhalt der Biodiversität zu ermöglichen. Damit knüpfen die Projekte an die Herausforderung an, eine auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Umgestaltung des Agrar- und Ernährungssystems zu forcieren. Hierfür braucht es eine vollständige Transformation der bestehenden Agrarwirtschaft, aber auch umfassende Veränderungsprozesse in der Struktur des gesamten gesellschaftlichen Systems. Eine aktive Partizipation aller Stakeholder – von der Nutzung durch Landwirt*innen über das Schaffen von Rahmenbedingungen durch die Politik bis hin zur Akzeptanz durch Verbraucher*innen – ist essentiell. Hierfür werden in AdZ unter anderem Konzepte und konkrete Lösungsansätze zur Unterstützung der erfolgreichen Umsetzung von Transformationsprozessen erforscht und erprobt. Konkret wird untersucht, welche Möglichkeiten und Ansätze genutzt werden können, um erfolgreiche Innovationsprozesse in Forschungsprojekten zu unterstützen. Teil dieser aktiven Gestaltung der Transformation sind gemeinschaftlich entwickelte Pfade zu Schlüsselthemen, die von den Konsortien von „Agrarsysteme der Zukunft“ adressiert werden. So können Synergien gebündelt, Herausforderungen sowie Handlungsfelder identifiziert und gemeinschaftliche Lösungsansätze erarbeitet werden.
Folgende Transformationspfade sollen hier als Schlüsselthemen adressiert werden:
- Lokale und Regionale (Stoff-)Kreislaufsysteme
- Nachhaltige Landbewirtschaftungssysteme und Management
- Gesunde und attraktive Arbeitssysteme in der Agrarwirtschaft
- Integrative Indoor-Produktionssysteme
Der Strategieprozess verfolgt beispielhaft einen umfassenden Implementierungsansatz von Innovationen innerhalb einer Förderlinie. Er bietet Erkenntnisse über Herausforderungen und Erfolge bei der Umsetzung von innovativen Forschungsideen in die Praxis. Innerhalb der transdisziplinären Konsortien werden transformative Ansätze zur aktiven Umsetzung der entwickelten Innovationen praktiziert, z. B. Living Labs. Zusätzlich werden entlang der Transformationspfade wichtige übergreifende Handlungsfelder identifiziert und konkrete Aktionspläne und Folgeaktivitäten umgesetzt.
In der Session werden zentrale Ergebnisse aus der Erarbeitung von Transformationspfaden vorgestellt. Expert*innen aus den Konsortien diskutieren mit dem Publikum über die Herausforderungen der aktiven Gestaltung von Transformationsprozessen und wie diese bewältigt werden können – von der Umsetzung von innovativen Ideen bis hin zu krisensicheren und klimafreundlichen Ernährungssystemen.
Organisatorischer Rahmen
- Einführung durch die Moderation
- Impuls-Vorträge der Podiumsteilnehmer*innen (15 min Vortrag + 15 min Diskussion)
1. Verbraucherakzeptanz für lokale und regionale (Stoff-)Kreisläufe stärken
2. Biodiversität vs. Produktivität – Gleichgewicht finden durch nachhaltige Landbewirtschaftungssysteme und Management
3. Erleichterung des Arbeitsalltags und mehr Tierwohl durch innovative Arbeitssysteme - Diskussion mit Publikum (10 min)
- Abschlussstatement von jedem Podiumsgast
- Zusammenfassung durch die Moderation
Organisation
Rebecca Klopsch, Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau
* Regenerative Landwirtschaft als Antwort auf den Klimawandel? Von Möglichkeiten und Grenzen *
Viele LandwirtInnen versprechen sich von regenerativen Ackerbaustrategien eine Anpassung an die Folgen des Klimawandels im Ackerbau und gleichzeitig positive Klimawirkungen auf lokaler, regionaler und globaler Ebene.
Die landwirtschaftliche Bodennutzung ist einerseits durch den Klimawandel stark betroffen (Olesen und Bindi, 2002). Gleichzeitig ist sie durch signifikante Treibhausgas(THG)-Emissionen für diesen mitverantwortlich (Zamanian et al., 2018; Rösemann et al., 2021). Die landwirtschaftliche Bodennutzung ist nicht nur Teil des Problems sondern kann mithilfe von regenerativen Anbaumethoden, wie reduzierte Bodenbearbeitung, maximale Bodenbedeckung und intensiver Zwischenfruchtanbau, Kompost und andere Mulchapplikationen u.a. auch Teil eines Lösungsansatzes sein: Es wird erhofft, dass diese Maßnahmen langfristig die C-Gehalte im Boden steigern sowie die Lachgasemissionen senken. Dazuhin soll eine Steigerung der Wasser- und Stoffretention, durch eine Verbesserung der physikalischen und biologischen Bodenqualität sowie der ständigen Bodenbedeckung zur Klimaanpassung und zur Abmilderung des Klimawandels beitragen (Joyce et al., 2002).
Regenerative Anbaumaßnahmen wie reduzierte Bodenbearbeitung, Kompost-, Transfermulch und Zwischenfruchteinsatz erhöhen die bodenbiologische Aktivität und Porung des Bodens, somit die Niederschlags- und Nährstoffretention. Ein möglichst bedeckter Boden, durch Transfermulch, Untersaaten und Zwischenfrüchte kann Erosion verhindern und positive Effekte auf das Lokal- bzw. Mikroklima erzeugen. Trotzdem ist auch eine kritische Einordnung aus Perspektive der Wissenschaft, im Kontext der medialen Aufmerksamkeit und Euphorie, von Nöten.
An der Universität Kassel werden diverse regenerative Anbaumaßnahmen in Exaktversuchen und On-Farm im Hinblick auf ihre Auswirkung auf die Wasserretention, sowie auf klimawirksame, phytopathologische, agronomische und bodenbiologische Auswirkungen hin untersucht.
Zielsetzungen
Im Workshop werden die Teilnehmenden mit der bisherigen Entwicklung und Forschung zur regenerativen Landwirtschaft als Ansatz zur Klimaanpassung und -Mitigation vertraut. Es wird Raum zum Austausch und Vernetzung gegeben, sowie neue Fragestellungen für die Forschung erarbeiten.
Danksagung
Die Finanzierung erfolgt seit 2020 über das Projekt AKHWA: Anpassung an den Klimawandel in Hessen – Erhöhung der Wasserretention des Bodens durch regenerative Ackerbaustrategien, das vom Hessischen Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz gefördert wird.
Literatur
Joyce, B.A., Wallender, W.W., Mitchell, J.P., Huyck, L.M., Temple, S.R., Brostrom, P.N., Hsiao, T.C., 2002.
Infiltration and soil water storage under winter cover cropping in California’s Sacramentovalley. Transactions of the ASAE 45, 315-326.
Olesen, J.E., Bindi, M., 2002. Consequences of climate change for European agricultural productivity,land use and policy. European Journal of Agronomy 16, 239-262.
Rösemann, C., Haenel, H.-D., Vos, C., 2021. Calculations of gaseous and particulate emissions from German agriculture 1990 – 2019 : Report on methods and data (RMD) Submission 2021. Johann Heinrich von Thünen-Institut, DE.
Zamanian, K., Zarebanadkouki, M., Kuzyakov, Y., 2018. Nitrogen fertilization raises CO2 efflux from inorganic carbon: A global assessment. Global Change Biology 24, 2810-2817.
Organisatorischer Rahmen
Block I Kennenlernen der Teilnehmer durch eine kurze Vorstellungsrunde.
Block II Impulsvorträge stellen anhand aktueller Forschungsvorhaben den Stand des Wissens sowie die praktische Umsetzung dar.
Block III Gruppendiskussion: Wissensaustausch, Netzwerkintensivierung und Erarbeitung neuer wissenschaftlicher Fragestellungen.
Organisation
Leisch S1, Weiler C1, Aumer W1,3, Henzel D1, Junge SM1,2 , Bilibio C4, Niether W5, Görres CM3, Kammann C3 , Gattinger A5, Weber T4, Peth S6 & Finckh MR[1]
1 Universität Kassel – Ökologische Agrarwissenschaften – Ökologischer Pflanzenschutz, Nordbahnhofstr. 1a, 37213, Witzenhausen– simeonleisch@uni-kassel.de
2 Interessengemeinschaft gesunder Boden e.V. Lohackerstr. 19, 93051 Regensburg – www.ig-gesunder-boden.de3 Hochschule Geisenheim – Institut für angewandte Ökologie – Von-Lade-Straße 1, 65366 Geisenheim
4 Universität Kassel – Ökologische Agrarwissenschaften – Bodenkunde, Nordbahnhofstr. 1a, 37213, Witzenhausen
5 Universität Gießen– Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung II, Karl-Glöckner-Str. 21 C, 35394 Gießen
6 Universität Hannover – Institut für Bodenkunde – Arbeitsgruppe Bodenbiophysik – Herrenhäuser Straße 2, 30419 Hannover
Wertschöpfungskette
Offene Session
Bitte reichen Sie Ihre Beiträge ein.
Lebensmitteleinzelhandel: Key-Player für den Klimaschutz?
Die Ernährungssysteme in Deutschland stehen vor einem großen Transformationsprozess. Bei den Diskussionen darüber stehen aber bisher vor allem die Akteursgruppen der Primärproduktion, die Landwirt*innen, sowie die Verbraucher*innen im Fokus. Dem Lebensmitteleinzelhandel (LEH) kommt jedoch eine Schlüsselrolle bei der Umgestaltung der Ernährungssysteme zu. Denn sowohl durch seine Nähe zu Verbraucher*innen als auch durch den großen Einfluss – bedingt durch die hohe Marktkonzentration – auf die Erzeuger- und Verarbeitungsbetriebe hat der LEH letztlich einen sehr großen Einfluss darauf, was produziert, angeboten und konsumiert wird. Daraus erwächst sich naturgemäß auch die Verantwortung zum Klimaschutz durch den LEH.
In der UBA-Studie von 2022 „Wie nachhaltig sind die deutschen Supermärkte?“ wurden Anforderungen an den Lebensmitteleinzelhandel als zentralen Akteur des Ernährungssystems aus Sicht der ökologischen Nachhaltigkeit formuliert und die derzeitigen Bemühungen der acht umsatzstärksten Lebensmitteleinzelhandels-Unternehmen in Deutschland, nämlich ALDI Nord, ALDI Süd, EDEKA, Kaufland, Lidl, Netto Markendiscount, PENNY und REWE bewertet. Dazu wurde ein wissenschaftlich basiertes Bewertungsinstrument aus 22 Handlungsfeldern, 43 Indikatoren und 112 Subindikatoren für den LEH entwickelt, das eine systematische Erfassung und Einordnung der Unternehmensbemühungen zur ökologischen Nachhaltigkeit in den Bereichen Lieferkette, eigene Standorte und Verbraucherkommunikation erlaubt. Die Ergebnisse haben gezeigt, dass der LEH bislang vorhandene Handlungsspielräume nicht ausnutzen.
In 2023 wird ein Folgeprojekt ausgeschrieben und beauftragt. Darin sollen aktuelle Entwicklungen (ab 2022) erfasst und analysiert werden. In dieser Session können wir die aktuellen klimarelevanten Maßnahmen seitens des LEH vorstellen. Die Ergebnisse sollen aber auch mit Blick auf Auswirkung der Klimaschutzmaßnahmen auf die anderen Akteursgruppen wie Verbraucher*innen sowie Landwirtschaft vorgestellt und diskutiert werden.
Organisatorischer Rahmen
- Begrüßung und Einführung in das Thema
- Vorstellung der Ergebnisse des Projektes 2022
- Vorstellung der aktuellen klimarelevanten Erkenntnisse des Projektes 2024; Betrachtungszeitraum: 2022 – 2023
- Auswirkung auf den Klimaschutz und auf die anderen Akteursgruppen innerhalb des Ernährungssystems
- Evtl. Modellierungen der LEH-Aktivitäten oder Prognosen
- Gemeinsame Diskussion mit den Vertreter*innen aus der Landwirtschaft, Lebensmittelindustrie, des -einzelhandels, der Gastronomie, von Umwelt- und Verbraucherverbänden
Leitfrage: Welche Rolle spielt der Lebensmitteleinzelhandel beim Klimaschutz im Ernährungsbereich? - Fazit und Abschluss
Organisation
Umweltbundesamt
Programmübersicht
(Stand 2023-09-05)
Montag, 11. März 2024 | Dienstag, 12. März 2024 | Mittwoch, 13. März 2024 | Donnerstag, 14. März 2024
Montag, 11. März 2024 — Forschungspolitischer Auftakt 
13:30 | Begrüßung, Organisatorisches, Start der Konferenz Prof. Dr. Claas Nendel, ZALF, und Dr. Claudia Heidecke, Thünen-Institut |
Eröffnung Bundesminister Cem Özdemir, BMEL |
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Begrüßung Bundesministerin Steffi Lemke, BMUV |
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14:05 | Perspektive zur Landwirtschaft Prof. Dr. Folkhard Isermeyer, Präsident des Thünen-Instituts Perspektive zum Klimawandel |
15:05 | Pause mit Gelegenheit zum Netzwerken |
15:30 | Podiumsdiskussion 1: Klimaschutz Moderation: Prof. Dr. Peter Feindt, HU Berlin |
16:30 | Pause mit Gelegenheit zum Netzwerken |
17:00 | Podiumsdiskussion 2: Klimaanpassung – Fokus Wasser Moderation: Prof. Dr. Anna Häring, HNE Eberswalde |
18:00 | Resümee der beiden Diskussionsrunden Moderation: Prof. Dr. Claas Nendel, ZALF Prof. Dr. Dirk Messner, Umweltbundesamt |
18:30 – 21:00 |
Empfang des BMEL |
12. – 14. März 2024 — Wissenschaftliches Programm
Mittwoch, 13. März
09:00 Keynote |
10:00 Vortrags-Sessions |
12:00 Mittagspause |
13:00 Poster-Session |
14:30 Vortrags-Sessions |
16:30 Vortrags-Sessions |
18:30 Abendimbiss (bis 21:00) |
Donnerstag, 14. März
09:00 Keynotes |
10:00 Vortrags-Sessions |
12:15 Berichte aus den Sessions, Resümee |
13:00 Ende |
Veranstaltungsort
Potsdam