Pressemitteilung vom 04.06.2021

Landwirtschaft und Ernährung im Jahr 2049: DAFA konkretisiert Zielbilder

Bei einer digitalen Veranstaltung der DAFA am 26. und 27. Mai 2021 konkretisierten mehr als 80 Teilnehmende Zielbilder einer nachhaltigen, klimagerechten, von der Gesellschaft getragenen Landwirtschaft. Sozial gerechter Zugang zu nachhaltig erzeugter Nahrung, Bewahrung der Biodiversität in der Fläche, Strukturvielfalt und Teilhabe im ländlichen Raum wurden als zusätzliche Aspekte genannt. Die Zielbilder werden bis zur Folgeveranstaltung am 8. und 9. November 2021 weiter ausgearbeitet, um aufzeigen zu können, wie die Zielbilder am besten erreicht werden und attraktive Perspektiven für die Zukunft der Landwirtschaft bieten können.

Im Jahr 2049 soll Landwirtschaft nachhaltig, klimagerecht, attraktiv und von der Gesellschaft getragen sein. Doch wie kann man sich das konkret vorstellen?

Die Deutsche Agrarforschungsallianz (DAFA) hat dazu 2019 interessierte Personen aus Wissenschaft, Landwirtschaft, Umwelt, Verwaltung und Politik eingeladen Zielbilder für die zukünftige Landwirtschaft in Deutschland zu entwickeln. In mehreren Arbeitsschritten entstand ein vielfältiges Bild: gesundheitsbewusstere Ernährung, weniger Klimagasausstoß und mehr Anpassung an den Klimawandel, mehr Tierwohl, möglichst regional geschlossene Nährstoffkreisläufe, globale Verantwortung und Kooperation. Das bedeutet im gleichen Zug: Reduzierung und andere Verteilung der Nutztierhaltung, vorwiegend regional orientierte Wertschöpfungsketten mit klarem Nachhaltigkeitsprofil, Diversifizierung der landwirtschaftlichen Betriebe sowie Stärkung und attraktive Entlohnung von Ökosystem-Leistungen. Ein mehrstufiger Faktencheck im Jahr 2020 bestätigte grundsätzlich diese Vorstellungen.

Das Zielbildforum der DAFA am 26. und 27. Mai diente der Weiterentwicklung der Zielbilder, unter Berücksichtigung von weiteren Zielbildern, die mittlerweile auch von anderen Einrichtungen und Projekten erarbeitet wurden. Die Teilnehmenden des Zielbildforums glichen diese mit den Zielbildern der DAFA ab, die so ergänzt und konkretisiert wurden. Gleichzeitig führte dies zu den Fragen, welche Bedingungen gegeben sein müssen, damit die Zielbilder funktionieren können und welche weiteren Konsequenzen sich aus den Zielbildern ergeben.

Die Diskussion dieser Fragen ermöglichte es, die Zielbilder zu konsolidieren. Auch wenn die Grundzüge der Zielbilder bestätigt wurden, konnten wichtige Aspekte weiter gestärkt werden: sozial gerechter Zugang zu nachhaltig erzeugten Nahrungsmitteln, Bewahrung der Biodiversität in der Fläche (nicht nur in Schutzgebieten), Strukturvielfalt, Teilhabe der Menschen im ländlichen Raum, klare Perspektiven für Dauergrünland, stärkere Berücksichtigung von Naturräumen bei der regionalen Verteilung der Tierhaltung und deren Kopplung an Ackerflächen, vor allem aber attraktive Perspektiven für die in der Landwirtschaft tätigen Menschen und die Berücksichtigung der unterschiedlichen landwirtschaftlichen Strukturen.

Die weiter ausgearbeiteten Zielbilder der DAFA fanden große Zustimmung unter den Teilnehmenden des Zielbildforums. Weiteren Diskussionsbedarf gab es jedoch beim Themenfeld Nutztierhaltung, vor allem in Verbindung mit einer stärker pflanzen- und weniger tierbasierten Ernährung.

Im Strategischen Forum der DAFA am 8. und 9. November 2021 sollen konkrete Wege und Weichenstellungen diskutiert werden, mit denen die Zielbilder erreicht werden und attraktive Perspektiven für die Zukunft der Landwirtschaft geschaffen werden.

Weitere Informationen

Dr. Martin Köchy
Tel. +49 (0)531 5961017
martin.koechy@dafa.de

Dr. Martin Erbs
Tel. +49 (0)531 5961019
martin.erbs@dafa.de

Die DAFA ist eine Gemeinschaftsinitiative der deutschen Agrar- und Ernährungsforschung. Ihr gehören über 60 deutsche Universitäten, Hochschulen, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen sowie Bundes- und Landesforschungsinstitute an. Das Netzwerk verfolgt das Ziel, die Leistungsfähigkeit sowie die nationale und internationale Sichtbarkeit der deutschen Agrar- und Ernährungsforschung zu verbessern und für die Praxis wirksam zu machen.

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